Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Auf kalkfreien, oft zeitweilig überrieselten Gesteinen an ähnlichen Stellen wie A. rupestris, aber viel seltener. Begleiter sind: Andreaea rupestris, Racomitrium heterostichum, R. sudeticum, Grimmia donniana, an feuchten Stellen Marsupella emarginata, Grimmia elongata. Soziologische Angaben: Philippi (1956); Hertel (1974); Marstaller (1982); Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in einigen höheren Silikatmittelgebirgen, sonst sehr selten an wenigen Sonderstandorten und an Findlingsblöcken in Norddeutschland: MV: 1841/2 Bürgener (1927), Beleg wurde von C. Berg (in litt.) geprüft. NE: F. Koppe (1964); Schultze-Motel (1970); Koperski (1989); Homm (1998). BB: 3348/2 Hirschfelder Heide, Jagen 25, kleiner Granitblock, K. Koppe (1941, HAL !); 3652/3 Biegen, Lesesteinhaufen, Rätzel et al. (2004). NB, ST: Vereinzelt im Harz, Loeske (1903; 1904); Schultze-Motel (1970). Keine Neubestätigungen. NW: F. Koppe (1977); Düll (1980); Ludwig & Matzke-Hajek (1991); 4617/3 Bruchhauser Steine, noch vorhanden, C. Schmidt (!); 4814/4 Rinsley bei Saalhausen, 1995, C. Schmidt (in litt.). TH: Regelmäßig an allen größeren Felsen des mittleren Thüringer Waldes, Meinunger (1992). Sonst völlig fehlend. SN: Riehmer (1925); Schultze-Motel (1970); F. Müller (1996; 2004); F. Müller & Rätzel (1999); SL: 6405/3 Blockschuttwald auf Taunusquarzit, Caspari (2004). BW: Im Schwarzwald ziemlich verbreitet, Nebel & Philippi (2000). BY: Nordbayern: Nur in den nordostbayerischen Grenzgebirgen: Frankenwald, 5835/1 Steinachklamm bei Wildenstein, Quarzkeratophyr (!!). Fichtelgebirge, Steinwald und hoher Bayerischer Wald zerstreut: Familler (1911); F. & K. Koppe (1931); Dürhammer (1997), an den meisten Fundstellen noch vorhanden: E. Hertel; H. Lauer; M. Reimann und eigene Funde. Alpen: 8428/1 Südhang Gigglstein, feuchter, halbschattiger Silikatfels, 10.10.2004, M. Preussing (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In Norddeutschland durch Beseitigung fast aller Findlinge sowie Tourismus und damit verbunden starker Eutrophierung an den wenigen noch verbliebenen und geschützten Steingräbern vom Aussterben bedroht, RL 1. In Mittel- und Süddeutschland sind Hauptgefährdungsursachen Tourismus und Klettersport und im Gefolge dessen zunehmende Eutrophierung. Im Schwarzwald als „zurückgehend“ eingestuft, Nebel & Philippi (2000). Auch im zentralen Thüringer Wald, Fichtelgebirge, Steinwald und im hohen Bayerischen Wald haben sich die Bestände recht gut gehalten, RL 3. Diese noch recht günstige Situation sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in diesen Gebieten die Bestandsentwicklung weiter überwacht werden muss. In den übrigen Gebieten ist auch hier die Art als vom Aussterben bedroht, RL 1, einzustufen: Im Harz fehlen Neubestätigungen, im Westerzgebirge sind nur wenige kleine Vorkommen bekannt. An den einst reich besetzten Bruchhäuser Steinen, TK 4617/3, berichten Ludwig & Matzke-Hajek (1991) über einen starken Rückgang, hauptsächlich durch Klettersport verursacht.