Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Neben der Normalform wird bei Mönkemeyer (1927), Delgadillo (1975), Ahrens (2001) und Koperski et al. (2000) eine Varietät pottioideum abgetrennt, die sich vor allem durch abweichendes Peristom unterscheidet. Für diese Varietät nennen Düll in Düll & Meinunger (1989) sowie Ahrens (2001; 2002) Fundstellen aus dem Gebiet. Wir folgen Nebel & Philippi (2000) und unterscheiden die Varietät nicht. Niedrige, mausgraue, meist dichte Rasen auf basenreicher, oft kalkhaltiger Erde auf Felsen oder Mauern in sonniger Lage in sehr warmen Gebieten. Sporenkapseln sind meist spärlich vorhanden. Charakteristische Begleitmoose sind Weissia fallax, Didymodon cordatus, Grimmia orbicularis sowie weitere Arten der Gattungen Aloina, Barbula, Pottia und Weissia. Angaben zu Ökologie und Soziologie: Ahrens (1992; 2002); Nebel & Philippi (2000); Marstaller (2000b); Hübschmann (1967) und Oesau (1995).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die wärmeliebende, südlich verbreitete Art erreicht im Gebiet ihre nördliche Arealgrenze. Das Verbreitungsbild ist dem von Tortula inermis und Tortula atrovirens ähnlich: NB: Die Art erreicht im Weserbergland ihre nördlichsten Vorkommen, hier erstmals von Beckhaus entdeckt: 4122/2 an Klippen rechts am Weserufer vor Heinsen, Milde (1869), Neubestätigung M. Preussing (!); 4022/4 Kalkfelsen der Steinmühle N Dölme, Mönkemeyer (1903), von M. Preussing wiederbestätigt; 4023/3 zwischen Rühle und Golmbach, Nowak (1965); C. Schmidt (1994); 4325/1 Gladeberg bei Hardegsen, Quelle (1902), hier nochmals 1965 von Kremser bestätigt. HE: 4725/4 Bilstein bei Albungen, Diabas, Grimme (1936); 5514/4 Runkel an der Lahn, Milde (1869). TH: 4827/3 Adolfsburg bei Treffurt, Muschelkalk, Marstaller (2000b). SN: 5149/1 sonnige Schieferfelsen bei Liebstadt, mit Tortula atrovirens, Riehmer (1925 !), seitdem unbestätigt: F. Müller (2004). RP, NW: Nach Dreesen in Milde (1869) früher angeblich „am ganzen Oberrhein gemein“. Vermutlich war dies übertrieben, die Art ist am Rhein in jüngerer Zeit nur sehr selten gefunden worden: Düll (1980; 1995; 2000); G. Mattern (in litt.). Heute hat sie ihren Verbreitungsschwerpunkt im Nahehügelland: Caspari et al. (2000); Caspari (2004); Oesau (1995); Lauer (2005). BW: Selten im Kraichgau, im Kaiserstuhl und im Hegau: Nebel & Philippi (2000); Ahrens (2002). BY: Nur in den wärmsten Muschelkalkgebieten im Nordwesten: Mehrfach zwischen Karlstadt und Würzburg, Meinunger & Schröder (1996); M. Reimann (in litt.); 5627/2 Wellenkalkfels neben der Bahn NW Mittelstreu, 15.11.2002, K. Offner (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art kommt fast überall nur in kleinen Beständen vor. Offene Stellen an Felsköpfen unterliegen vielfach der Verbuschung, Fundstellen an Mauern und anderen Trockenstandorten unterliegen vielfältigen Veränderungen. Im Gebiet stark gefährdet: RL 2.