Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Kleine bis mittelgroße, parözische Pflanzen in lockeren bis mäßig dichten, grau- bis braungrünen Rasen. Die Art ist bis in die neueste Zeit oft verkannt worden. Sie ist Marsupella sprucei ähnlich, meist deutlich größer, die Rasen lockerer und mit deutlich anderer Soziologie. Größere Formen sind M. funckii und besonders deren Varietät badensis ähnlich und unterscheiden sich am sichersten durch die (oft schwer feststellbare) Geschlechtsverteilung. Nach dem uns vorliegenden Belegmaterial ist M. sparsifolia gut charakterisiert durch die deutlich bis stark zurückgebogenen bis umgerollten Ränder der vergrößerten oberen Hüllblätter um die Gametangienstände. Bei M. sprucei und M. badensis sind diese Hüllblätter nicht umgebogen und meist etwas hohl nach innen eingeschlagen. In lockeren bis mäßig dichten Rasen in natürlich offenen, meist nordexponierten, großen Basaltblockhalden, hier vor allem in Kältelöchern am Fuße dieser Halden. Begleiter sind: Gymnomitrion concinnatum, G. obtusum, Anastrophyllum saxicola, A. minutum, Lophozia sudetica. L. excisa, L. ventricosa, Tritomaria quinquedentata, Andreaea rupestris, Racomitrium lanuginosum, R. heterostichum, Pohlia nutans sowie Cladonia-Arten. Die soziologischen Aufnahmen des Andreaeetum petrophilae marsupelletosum sprucei und der Marsupella sprucei-Gymnomitrion obtusum-Gesellschaft bei Marstaller (1986) gehören hierher, wobei uns Belegmaterial von R. Marstaller und eigene Aufsammlungen aus diesem Gebiet vorlagen.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Sichere Nachweise nur auf natürlichen, offenen Basaltblockhalden am Meißner und in der Rhön: HE: 4725/3 Hoher Meißner, auf Basaltblockhalden an der Kalbe, um den Frau Holle Teich und unter dem Altarstein, J. Futschig (1954a, JE !, conf. K. Müller); G. Schwab (in litt.); E. Baier & M. Preussing (!); 5425/3 Milseburg, Felsmoosgesellschaften mit Gymnomitrion und 5425/4 Blockmeere am Schafstein, Futschig & Philippi (1963). TH: 5126/3 Basaltblockhalde am Nordfuß des Oechsenberges S Vacha, mit Anastrophyllum saxicola und Lophozia sudetica. Der größte Teil des Berges wurde als Steinbruch abgetragen, die verbliebenen Überreste sind jetzt NSG, 09.07.1999 (!!); 5226/2 Basaltblockhalde am Nordhang des Baier bei Dermbach, bei Meinunger (1992) und Marstaller (1986) irrtümlich als Marsupella sprucei geführt. BY: 5625/2 Basaltblockhalden am Kreuzberg, mehrfach: Westhang unter der Kalvarie, 05.09.1979, J. Futschig (!) und Osthang, mit Gymnomitrion concinnatum, 10.10.2001, LM. – Zweifelhafte, nicht in die Karte aufgenommene Angaben: (ST): Brocken, Belege fehlen, Angabe höchst zweifelhaft, Loeske (1903). (BW): Nebel & Philippi (2005): 8114/2 Gneisfelsen im Rotmeer bei Altglashütten, moorreiche Waldfläche, mit Dicranodontium denudatum, Scapania umbrosa und Cephalozia bicuspidata. Diese Ökologie passt nicht zu den oben genannten Ansprüchen der Art. – Zu streichen: (SN): 5153/2 Nordhang der Lausche, eine Probe leg. M. Reimann wurde ursprünglich von LM als M. sparsifolia bestimmt und daraufhin in F. Müller (2004) aufgenommen. Eine erneute Prüfung des Materials ergab, dass es sich um Marsupella funckii var. badensis handelt (vergl. dort).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Alle Vorkommen liegen heute in Naturschutzgebieten, die Bestände haben sich weitgehend erhalten. Wenn die Naturschutzvorschriften eingehalten werden und insbesondere das Sammelverbot beachtet wird, erscheinen die Aussichten für eine dauerhafte Erhaltung dieser sehr seltenen Art günstig: RL R.