Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Eine schöne und auffällige, Mnium spinosum ähnliche Art, immer reichlich mit Kapseln. In Nadelwäldern über Kalk in klimatisch montan getönten Gebieten. Die Art besiedelt vorwiegend Nadelstreu an halbschattigen bis tiefschattigen Stellen, die von sonstiger Vegetation weitgehend frei ist. An helleren Stellen wird sie rasch durch konkurrenzkräftigere Moose und höhere Pflanzen verdrängt und ist dann nicht mehr zu finden. Typische Begleiter sind die Moosarten: Dicranum scoparium, Polytrichum formosum, Plagiomnium affine, Mnium spinosum, Pohlia nutans, Plagiothecium curvifolium sowie an höheren Pflanzen: Goodyera repens, Pyrola chlorantha, Moneses uniflora, Galium rotundifolium. Gelegentlich finden sich kleine, meist sterile Vorkommen auf alten Stubben und Totholz auch in Nadelwäldern außerhalb von Kalkgebieten.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung im Jura und in den nicht zu trockenen Muschelkalkgebieten, sonst nur ganz vereinzelt: NB, ST: Nur zwei alte Angaben: Nowak (1965); Loeske (1906). HE: Grimme (1936); Meinunger (1992). TH: In Fichtenwäldern auf Muschelkalk in Süd- und Mittelthüringen zerstreut verbreitet, weiter nordwestlich im Eichsfeld nur noch selten, außerdem vereinzelt im Schiefergebirge und im Vogtland: Meinunger (1992); Marstaller (1994d; 1994g; 1995c; 1997b; 2000d); Röll (1915); Quelle (1902). SN: Riehmer (1926); F. Müller (1996; 2004); Reimann (1997); 5543/43 Zechengrund, 2004, Biedermann & Müller (in litt.). BW: Im Jura verbreitet bis zerstreut, einmal im Bodenseegebiet: Nebel & Philippi (2001). BY: Hauptsächlich im Jura und einigen Muschelkalkgebieten, ziemlich selten in den ostbayerischen Grenzgebirgen, im Süden vereinzelt bis zum Alpenrand, in den Alpen fehlend: Familler (1911; 1913); Kükenthal (1954); B. Kaiser (2004); M. Reimann (!); G. Höhenberger (!); Paul (1943); A. Huber (1998); W. Braun (!); Paul & Poelt (1950); zahlreiche eigene Funde, u. a. 6628/2 Fichtenletten N Zailach, 20.04.1995; 6839/3 W Kürn, 07.08.1997; 7139/4 und 7239/2 Wälder S Obergraßlfing, 14.09.1994; 8236/1 Wald N Marienstein, 31.08.1995.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist in der Vergangenheit durch großflächigen Fichtenanbau in Kalkgebieten stark gefördert worden und konnte hier teilweise große Bestände aufbauen. Gegenwärtig besteht in der Forstwirtschaft die Tendenz zum naturnahen Waldbau mit erhöhtem Laubholzanteil. Dadurch wird sie langfristig wohl wieder zurückgehen. In Naturschutzgebieten, in denen die Art mit ihren ebenfalls gefährdeten Begleitern vorkommt, sollten deshalb bei langfristigen Pflege- und Entwicklungsplänen einige Teilflächen mit Fichte erhalten bleiben. Für das Gesamtgebiet kann die Art derzeit als gefährdet eingestuft werden: RL 3.