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Riccia bifurca Hoffm. |
Synonyme: Riccia arvensis Austin |
Systematik: Riccia L. / |
Deutscher Name: Zweigabeliges Sternlebermoos
Informationen zu den Fundstellen
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Symbole
- Fragezeichen: Unsichere Bestimmung (cf.-Angabe)
- Kreis: Literatur- oder Geländeangabe
- Minus (-): Streichung einer bekannten Angabe
- Quadrat: Herbarbeleg
Zusätze
- Ausgefülltes Symbol: Zeitraum von 1980 bis heute (Aktuelle Angabe)
- Leeres Symbol: Zeitraum vor 1980 (Altangabe)
- Schrägstrich durch das Symbol: Ortsangabe ungenau (Geographische Unschärfe)
Farben
- Grün: Neufund für Deutschland oder für ein Bundesland
- Rot: Neue oder ergänzende Angaben seit dem Erscheinen des Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
- Schwarz: Angaben aus dem Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
Riccia bifurca Hoffm.
Deutschl. Fl., Theil 2 (Hoffm.): 95, 1795
Synonyme: Riccia arvensis Austin
Systematik:
Equisetopsida
> Marchantiidae
> Marchantiales
> Ricciaceae
> Riccia
Deutscher Name: Zweigabeliges Sternlebermoos
Meinunger & Schröder (2007), Bd. 1: Nr. 39
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Rote Liste:
[ x ]
Deutschland 1996 |
Ba-Wü |
Bayern |
Thüringen
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & SCHRÖDER (2000)
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben, ausgerottet oder verschollen
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
R: Extrem selten
G: Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt
Bemerkungen
§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG bzw. § 18 ThürNatG besonders geschützt
§§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG streng geschützt
EU: Arten des Anhanges I der EG-Vogelschutzrichtlinie bzw. des Anhanges II der FFH-Richtlinie (s. Wenzel e. al. 2000)
EU!: Prioritäre Arten der FFH-Richtlinie
E: Endemit, d. h. endemische Art bzw. Sippe
oder Sippe, die außer in Thüringen nur in
wenigen weiteren Gebieten vorkommt
("subendemische Sippe")
T: Arten die innerhalb Deutschland nur (noch)
in Thüringen vorkommen
V: Verbreitungsschwerpunkt Thüringen (Arten
die innerhalb Deutschlands ihren deutlichen
Verbreitungsschwerpunkt in Thüringen
besitzen)
A: Arealrand (Arten, deren Arealrand
Thüringen berührt, bzw. die ein isoliertes
Teilareal ["Vorposten"] in Thüringen besitzen)
Abkürzungsverzeichnis zu LUDWIG et al. (1996)
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
G Gefährdung anzunehmen
R Extrem selten
V Zurückgehend
* Derzeit nicht als gefährdet angesehen
** Mit Sicherheit ungefährdet
D Daten mangelhaft
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & NUSS (1996)
Gebietseinteilung
Teil A: Alpen mit voralpinem Hügel- und Moorland
Teil B: Übriges Bayern
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben/verschollen
S: Extrem selten
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
G: Wahrscheinlich gefährdet
Zusatzkennzeichnung
/ In den Alpen nicht gefährdet
D: Besondere Verantwortung in Bezug auf das gesamte Bundesgebiet
E: Besondere Verantwortung in Bezug auf Europa
Abkürzungsverzeichnis zu SAUER & AHRENS (2006)
Gefährdungskategorien
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
R Extrem selten
G Gefährdung anzunehmen
V Zurückgehend, Art der Vorwarnliste
D Daten mangelhaft
* Nicht gefährdet
Regionen
BW Baden-Württemberg
Rh Oberrheingebiet
Od Odenwald mit Bergstraße
Sch Schwarzwald
Gäu Gäulandschaften
Keu Keuper-Lias-Neckarland (Keuperbergland)
BaH Baar-Hochrhein-Gebiet (inkl. Klettgau und Wutachgebiet)
Alb Schwäbische Alb
Av Alpenvorland
D Deutschland (LUDWIG et al. 1996)
Zusatzkennzeichnung
! Es besteht einen besondere Verantwortung des
Landes Baden-Württemberg für die Erhaltung
dieser Sippe
N Neophyt
N? Einstufung als Neophyt ist fraglich
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
Durch ihre sehr charakteristische Sporenmorphologie ist Riccia bifurca in allen ihren Erscheinungsformen gut zu erkennen. Die 60-80 µ großen Sporen sind hellbraun, selbst ganz alte Sporen sind immer noch braun und durchsichtig. Schwarze Sporen, wie sie K. Müller (1951-1958) und Damsholt (2002) angeben, haben wir nie gesehen. Die Sporenoberseite (distal) zeigt 6-8 Felder im Durchmesser. Auf der Innenseite (proximal) ist das Netzmuster durchbrochen oder in Linien aufgelöst, nur selten, bei schlecht entwickeltem Material, ist dies nicht der Fall. Gute Abbildungen bei Damsholt & Hallingbäck (1986) und besonders bei Jovet-Ast (1986, Plate 63, fig. 24 und 25). Der Thallus ist bei guter Entwicklung mittelgroß, grau- bis blaugrün, die Ränder sind normalerweise nicht auffällig gefärbt, doch gibt es an offenen, warmen Orten auch Pflanzen mit kräftig purpurroten Rändern. Thallusform und -größe sind jedoch variabel und können anderen Riccia-Arten ähnlich werden, solche Formen sind nur an den Sporen sicher zu erkennen. Normalerweise sind keine Zilien vorhanden. Die selten auftretenden Formen mit Zilien werden als R. bifurca var. subinermis bei Jovet-Ast (1986) beschrieben und abgebildet. Sehr schön und reichlich mit roten Rändern findet sich diese Form 5624/3 Stoppelsberg, mit R. intumescens und R. crozalsii (!!). Ein weiterer Beleg 6638/4 Acker O Schwandorf (!!) ist reingrün mit zahlreichen Zilien und R. ciliata sehr ähnlich, erst durch seine Sporen gibt er sich als Riccia bifura var. subinermis zu erkennen. Was Paton (1999) als „Riccia bifurca“ darstellt, gehört in den Umkreis von Riccia subbifurca und hat mit den hier behandelten Pflanzen nichts zu tun. Hauptverbreitung auf feuchten bis nassen, lehmigen, neutralen bis schwach sauren Ackerböden, auch in Gräben, oft mit Riccia sorocarpa, R. glauca, R. glauca var. subinermis, R. warnstorfii, Anthoceros agrestis, Pottia truncata. Daneben findet sich die Art aber auch an natürlich offenen Xerothermstandorten, meist in der Var. subinermis, auf Felsköpfen. Wegen großer Bestimmungsunsicherheiten in der bisherigen Literatur muss die genaue Soziologie erst noch erarbeitet werden.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Vom Flachland bis in die untere Montanstufe durch das ganze Gebiet. Fehlt in Kalkgebieten und höheren Gebirgslagen. Die Art ist im Gebiet verbreitet, streckenweise sogar häufig. Literaturangaben sind unzuverlässig. Die Karte wurde nur nach von uns geprüften Belegen sowie neueren Angaben von D. Reinhardt (Bayern) gezeichnet, sie ist daher sehr unvollständig.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
Die Bestandsgrößen sind je nach Witterungsbedingungen jahrweise unterschiedlich. Unter günstigen Bedingungen kann die Art Massenbestände bilden. Sie ist durch Herbizideinsatz und rasche Umbruchszeiten in der Landwirtschaft sicher vielfach zurückgegangen, für das Gesamtgebiet erscheint sie jedoch derzeit nicht ernsthaft gefährdet.