Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist kleinen Formen von S. aequiloba ähnlich und davon schon durch die großen Brutkörper zu unterscheiden. Sie wird bei Reimers (1940) ausführlich beschrieben und abgebildet. Kalkliebende, überwiegend montan verbreitete Art, meist an natürlich halboffenen, flachgründigen, mindestens zeitweilig substratfeuchten Stellen in lockeren bis mäßig dichten Rasen, seltener einzeln zwischen anderen Moosen. Besiedelt werden vor allem Jurakalk, Zechsteindolomit, Gips, Massenkalke und neutrales Silikatgestein, auf Muschelkalk fehlt die Art fast vollständig. Begleiter sind: Ctenidium molluscum, Ditrichum flexicaule, Campylium chrysophyllum, Leiocolea alpestris, Preissia quadrata, Scapania gymnostomophila, S. aequiloba, S. aspera, Distichium capillaceum. Die meisten Vorkommen liegen in Ctenidion-Gesellschaften, wobei Marstaller (2002f) eine eigene Subassoziation scapanietosum calcicolae unterscheidet. Daneben wächst die Art auch im Solorino-Distichietum capillacei. Ökologischsoziologische Angaben bei: Reimers (1940); Marstaller (1992d; 2004g); C. Schmidt (2004); Caspari (2004).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Zerstreut in klimatisch meist montan getönten Kalkgebieten in Mittel- und Süddeutschland bis zum Alpenrand, hier nur unterhalb der Baumgrenze: NB: 3713/43 Silberberg bei Osnabrück, F. Koppe (1977), jetzt verschwunden, Koperski (1994). Vereinzelt auf Gips am Harzrand und auf Diabas im Harz: Reimers (1940); Koperski (in litt.); Marstaller (2004g); 4328/3 Dolomitklippe über der Steinkirche bei Scharzfeld, leg. M. Koperski, det. LM (!). ST: 4336/2 Georgsburg bei Könnern, 10/2004, R. Marstaller (in litt.); 4532/1 Periodischer See SW Agnesdorf, Gipsfelsen, 17.03.1999, WS. NW: 4611/1 NSG Weißenstein bei Holthausen und 4611/2 NSG Die Ernst bei Untergrüne, C. Schmidt (1994; 2004). Zwei weitere Angaben: F. Koppe (1977, 1. und 2. Nachtrag) beziehen sich auf kümmerliches Material und sind nach C. Schmidt (2004) nicht ganz sicher. HE: 4725/3 Hielöcher bei Frankershausen, Dolomitfels, 01.09.2001, leg. M. Preussing, det. LM (!). TH: Zerstreut auf Gips und Zechstein am Südharzrand, in der Orlasenke und am Rande des Thüringer Waldes, sehr selten auf Muschelkalk: Reimers (1940; 1942); Meinunger (1992); Marstaller (1992d; 2002f; in litt.). Einmal auf Diabas an der oberen Saale: 5536/1 Heinrichstein, 18.10.1984. leg. R. Marstaller als Scapania mucronata in JE, rev. LM (!). RP, SL: Sichere Nachweise nur im Saar-Nahe-Bergland: Caspari et al. (2000); Caspari (2004). – Zweifelhaft oder zu streichen: Düll (1995; 2000), Belege aus TK 5605/1, 5704/4 und 5706/3 comm. R. Düll gehören zu S. aspera, rev. LM (!). BW: Zerstreut im Jura, sonst sehr selten. Zusammenfassende Darstellung: Nebel & Philippi (2005); 8114/1 Gneisfelsspalte oberhalb Feldsee, mit Amphidium mougeotii, 1200 m, 05.10.2002, leg. M. Reimann, det. LM (!). BY: Nordbayern: Nur im Jura, dort zerstreut: Düll & Meinunger (1989); A. Huber (1998); B. Kaiser (2001); J. Futschig (FR !); W. v. Brackel (!); 5933/2 Görauer Anger, kleine Dolomitfelsen, 03.10.1993 (!!); 6235/1 Dianafelsen W Pegnitz, 30.04.2001, LM; 6936/2 S Beratzhausen, Jurafelsen, mit Pseudocrossidium revolutum, 10.05.1996, WS; 7032/3 Zwieselberg SO Göhren, Westspitze, mit S. aequiloba und Tortella bambergeri, 04.05.1996, LM; 7129/4 Rollenberg NW Hoppingen, 17.03.1996, LM; 7229/3 nordexponierter Dolomitfels W Fronhofen, 18.03.1996, LM. Alpen: Zerstreut am Alpenrand, vielleicht noch manchmal übersehen: K. Koppe (1964); Thyssen (1964); Düll & Meinunger (1989); 8444/1 Krautkasergraben, 27.10.1988, U. Beyerlein, det. LM (!); 8427/2 Aufstieg zum Falkenstein NW Rettenberg, in Felsritzen, mit Cololejeunea calcarea, 30.08.1996, WS; 8242/2 Dunklwand SO Adlgaß, 27.08.1993 (!!); 8626/2 Polus-Wasserfall, 30.08.1996, LM sowie weitere Funde von uns.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art kommt immer nur in kleinen Beständen vor. Sie kann in BW und BY als ungefährdet gelten. In den übrigen Gebieten beschränkt sie sich auf bryologisch reiche Sonderstandorte, meist in Naturschutzgebieten, hier ist sie oft durch Zuwachsen gefährdet: RL 3.