Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art steht innerhalb der Gattung etwas isoliert und wird in eine eigene Untergattung Dichiton gestellt. Sie unterscheidet sich durch kubische bis vieleckige Gemmen, während alle übrigen Arten im Gebiet glatte, zweizelligelliptische Gemmen besitzen. Gemmen wurden allerdings im Gebiet erst einmal gefunden. Die Art ist aber auch ohne diese gut zu erkennen. Habituell gleicht sie einer winzigen Lophozia und wird deshalb von Douin (1928) „Lophoziella integerrima“ genannt, doch wurde dieser Name nicht anerkannt. Charakteristisch sind die großen Zellen und der Hüllblattring mit abgerundeten, ganzrandigen Lappen um das freistehende, birnförmige Perianth. Wächst nach dem spärlich vorliegenden Material an kalkfeien, feuchten, offenen bis halbschattigen Stellen auf lehmiger und kiesiger Erde sowie zwischen anderen Moosen auf saurem Humus.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Eine pflanzengeographisch interessante, auch in den Nachbargebieten seltene Art, von der bei uns bislang nur vier Nachweise vorliegen: BB: 2839/3 Eisenbahnausstich bei Pritzwalk, mit Cephaloziella divaricata, 28.07.1898, leg. Jaap in Warnstorf (1903); 3448/1 Altlandsberg, K. Müller (1951–1958); 4149/4 Braunkohlengrube SW Groß Lübbenau, spärlich, aber mit gut entwickelten Perianthien zwischen Cephaloziella rubella var. pulchella, Barbula convoluta und Ceratodon purpureus, 08.10.1996, LM. ST: 4229/2 Oberharz, Königsberg, Klippe oberhalb Eckerloch, in einer Granitfelsspalte, mit Lophozia ventricosa, 950 m, 09.09.1995, leg. M. Koperski, det. LM (!). Es handelt sich um eine Mischprobe mit C. elegans, im Substrat finden sich reichlich die eckigen Brutkörper von C. integerrima, gemischt mit den glatt- elliptischen von C. elegans. In einigen Zellen von C. integerrima waren auch noch je 2–6 granulierte Ölkörper sichtbar, die genau den Beschreibungen in der Literatur entsprechen. – Zu streichen: (NE): 2726/3 Autobahnausstich bei Garlstorf, F. Koppe (1964). Wir konnten mehrere Proben aus den Herbarien R. Düll, STU und HAL untersuchen, sie enthielten meist Cephaloziella rubella var. pulchella, einmal auch C. rubella var. bifida, von C. integerrima konnten wir keine einzige Spur finden.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Wurde immer nur in kleinen Beständen gefunden und scheint im Auftreten auch unbeständig zu sein. Die Art scheint im Gebiet tatsächlich sehr selten zu sein und nicht, wie oftmals behauptet wird, nur übersehen. Man sollte versuchen, ihre Wuchsorte möglichst zu erhalten. RL R.