Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Mittelgroße Pflanzen in braungrünen, an schattigen Stellen auch schmutziggrünen, lockeren bis mäßig dichten Rasen. Kalkmeidende Art auf humosem Sand, in Heiden und Dünentälern, an Erdwällen sowie auf Silikatfelsen über dünner Humusauflage. Meist an schattigen, humiden bis feuchten oder zeitweilig überrieselten Stellen. Im Flach- und Hügelland oft in Gesellschaft von Diplophyllum albicans, Ptilidium ciliare und ähnlich verbreiteten Arten. In den Mittelgebirgen an feuchten Silikatfelsen in unteren Lagen mit Heterocladium heteropterum, Hygrohypnum ochraceum, H. luridum, Hypnum cupressiforme, Marsupella emarginata. Es liegen nur einige ältere soziologische Aufnahmen aus dem Schwarzwald von Philippi (1956) vor, aus Hessen gibt Futschig (1973) eine ausführliche Standortsbeschreibung. In den übrigen Gebieten ist zur Soziologie nichts bekannt.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die submediterransubatlantisch verbreitete Art befindet sich im Gebiet an ihrer östlichen Arealgrenze. Die Vorkommen beschränken sich überwiegend auf die westlichen Gebietsteile, sie ist (war) nirgends häufig: SH: N. Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973). Neuere Nachweise: F. Schulz (in litt.); 1119/2 N Süderlügumer Binnendüne, auf Sand, 31.07.1989, R. Lübenau (!). MV: 2435/4 In der Taure bei Göhren, 9/1851, vergl. K. Müller (1905). NE: F. Koppe (1964; 1971); Koperski (1982); 2317/2 U. Schwarz (!). BB: 2936/3 Wittenberge, in den städtischen Sandbergen, Warnstorf (1916); 3142/2 Moorheideausstich vor Stöffin, Warnstorf (1903); 4147/3 Kemlitzer Heide: Warnstorf (1903). NB: Wehrhahn (1921); Nowak (1965). ST: 4231/4 und 4233/3 Im Bodetal zwischen Treseburg und Thale mehrfach bis heute: Loeske (1903); K. Müller (1905); Warnstorf (1916); 02.04.1975 (LM); bei der Mündung des Taschengrundes, 08.10.1988, H.-J. Zündorf (JE !). 4232/4 Felsen des Preußischen Saalsteins im Kaltenbachtal bei Suderode, 15.04.1951, K. Koppe (HAL !). NW: F. Koppe (1977); Düll (1980; 1995); C. Schmidt (1994); 4702/2, 1974, J. Futschig (FR !). – Zu streichen: 4617/3 Bruchhäuser Steine, Ravenstein, F. Koppe (1977, 1. Nachtrag), der Beleg in STU ist Scapania scandica (rev. LM !). Zu der dort ebenfalls zitierten Angabe von H. Müller siehe S. gracilis (!). HE: 5017/1 nordexponierter Steilhang der Eder bei Hatzfeld, J. Futschig (1973); 5816/3 Bahnmauer in Eppstein, J. Futschig (FR !); 5714/4 Meinunger & Schröder (1996); 5913/2 A. Oesau (!). – Zu streichen: Angaben Laubinger (1903a) und K. Müller (1951–1958), vergl. Köhler (1925). TH: Nur 5027/2 bei Eisenach, vergl. Meinunger (1992). RP, SL: Vereinzelt in den linksrheinischen Mittelgebirgen: Düll (1995); Werner (1998; 2000); Caspari (2004); Lauer (2005). BW: Vereinzelt im Schwarzwald: Philippi (1998), zusammenfassende Darstellung Nebel & Philippi (2005); 8315/2 Felsen im Schlüchttal NO Weilheim, 30.08.1998 (LM).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Im nordwestdeutschen Flachland war die Art früher in Heiden und anderen extensiv genutzten Gebieten teilweise verbreitet. Mit dem fast völligen Verschwinden solcher Landschaftsteile in den vergangenen Jahrzehnten ist auch diese Art sehr stark zurückgegangen, sie ist in SH, NE und NW vom Aussterben bedroht: RL 1, in MV und BB ausgestorben: RL 0. Etwas günstiger ist die Bestandsituation in den Mittelgebirgen. Hier war die Art schon immer selten, konnte sich aber an geeigneten Felsstandorten in Waldgebieten bis heute, wenn auch meist nur in kleinen Beständen, halten. Alle noch existenten Vorkommen sollten, soweit nicht bereits geschehen, einen Schutzstatus bekommen. Nur im Schwarzwald wird noch über größere Vorkommen berichtet: RL 3. In ST, NW, HE, RP, SL sind die Bestände klein und sollten nicht besammelt werden: RL R. In TH ist die Art verschollen: RL 0.