Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Mittelgroße, braungrüne Art mit quer angewachsenen, dichtstehenden Blättern, die der Pflanze einen treppenförmigen, sukkulenten Habitus geben. Meist in dichten, reinen Rasen, im Gelände sofort auffällig. Ausschließlich auf natürlich offenen, meist nordexponierten, großen Blockhalden, hauptsächlich auf Basalt, daneben sehr selten auf Granit und Quarzit. Begleiter sind: Racomitrium lanuginosum, Polytrichum formosum, P. alpinum, P. juniperinum, Dicranum scoparium, Ptilidium ciliare, Babilophozia atlantica, Lophozia ventricosa, L. sudetica, L. excisa, Tritomaria quinquedentata und Marsupella sparsifolia. Soziologische Aufnahmen bei Marstaller (1986).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in der Rhön und am Meißner. Sonst sehr selten im Hunsrück und Nordschwarzwald: HE, TH: Auf Basalt: 4725/3 Meißner, die Typuslokalität, leg. Schrader, 1797, bis heute noch reichlich vorhanden. Rhön: 5126/3 Oechsenberg, der größte Teil des Berges wurde als Steinbruch abgebaut, auf einer kleinen verbliebenen Resthalde konnten wir die Art am 09.07.1999 zusammen mit Marsupella sparsifolia spärlich wieder nachweisen. Heute Naturschutzgebiet. 5226/1 Blockhalde an der Nordseite des Dietrichsberges, inzwischen durch Steinbruchbetrieb vernichtet, Meinunger (1992); 5226/4 Blockhalde am Baier, Meinunger (1992), Marstaller (1986); 5326/1 kleine, offene Blockhalde am Nordhang des Rossberges S Zitters, 17.10.1999, LM; 5326/4 kleine Restblockhalde am Westhang des Umfen N Kaltennordheim, der größte Teil des Berges wurde durch Steinbruchbetrieb abgebaut, Meinunger (1992); 5425/3+4 Milseburg und Schafstein, bis heute, beide Stellen sind heute Naturschutzgebiete, vergl. Meinunger (1992). RP: 6209/1 Silberich im Idarhochwald, Taunusquarzitblockhalde, spärlich, R. Düll in Düll & Meinunger (1989, !). BW: Nordschwarzwald: 7216/3 und 7316/1 an zwei Stellen auf Granit, vergl. Nebel & Philippi (2005). – Unsichere Angabe: (ST): 4229/2 „Anfangs 1893 an bemoosten Granitblöcken bei Schierke“, Warnstorf in Loeske (1903), Belege und Bestätigungen fehlen, die Angabe wurde vorerst nicht in die Karte übernommen. – Zu streichen sind die schon bei Loeske (1903) bezweifelten Angaben von Hampe, ein Beleg „Plagiochila saxicola, Hercynia, Hampe“ in REG enthält männliche Pflanzen von Scapania curta (rev. LM).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Eine echte Reliktart, die niemals Sekundärstandorte besiedelt und deren Wuchsorte als Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen, was inzwischen in den meisten Fällen geschehen ist. In der Vergangenheit wurden einige Vorkommen durch Steinbruchbetrieb vernichtet oder stark dezimiert, es ist zu hoffen, dass an den übrigen Fundstellen derartige Aktivitäten künftig unterbleiben. An den bislang unberührt gebliebenen Stellen haben sich die Bestände unverändert halten können, es handelt sich um stabile Dauergesellschaften, an denen keine Pflegemaßnahmen erforderlich sind. Wenn es auch künftig gelingt, neuartige Freizeitaktivitäten von diesen Gebieten fern zu halten und die Bryologen das Sammeln, auch für „wissenschaftliche Zwecke“ unterlassen, sind die Chancen für eine Erhaltung der Art im Gebiet günstig: RL R.