Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) In lockeren, hell- bis gelbgrünen Rasen, den größeren Tortella-Arten ähnlich. Auffällige, schon im Gelände leicht kenntliche Art. Auf warmen, trockenen, sonnigen, basenreichen, meist kalkhaltigen Sand- und Lehmböden, meist in Trocken- und Halbtrockenrasen, gelegentlich auch sekundär in Kiesgruben und an Straßenböschungen. Regelmäßige Begleiter sind: Tortella inclinata, Weissia longifolia, Encalypta vulgaris, Pottia lanceolata, Didymodon-Arten, Pseudocrossidium hornschuchianum, Thuidium abietinum, Mannia fragrans, an kalkärmeren Stellen auch Racomitrium canescens. Die Literatur zu Soziologie und Ökologie ist recht umfangreich: Reimers (1940); Neumayr (1971); Nebel & Philippi (2000); Marstaller (1992b; 2000b; 2001a); Ziegler (1978); Korneck (1961); Gauckler (1957).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur im wärmsten Hügelland, besonders im Bereich größerer Flusstäler und in Weinbaugebieten. NE: 3415/3 NSG Dammer Bergsee, Halde im Südwest-Teil, auf kalkreichem Ton, mit Thuidium abietinum und Didymodon fallax, 25.03.2006, M. Koperski & I. Möllenkamp (!). BB: 3553/3 Odertalhänge bei Lebus, Steinland in Klawitter et al. (2002); 3050/4 und 3051/3 Ältere Angaben um Bellinchen, Reimers (1940; 1941) liegen jetzt in Polen. NB (und NW): Kleines Teilareal an der Weser zwischen Höxter und Bodenwerder: F. Koppe (1977); Reimers (1940); 4022/4 Steinmühle, 02.07.1992 (!!); 4122/4 Kiekenstein NO Stahle, M. Preussing (!). TH, ST: Vereinzelt am Nordharzrand: 4233/3 Roseburg zwischen Ballenstedt und Rieder auf Muschelkalk, Zschacke (1903); einmal bei Halle, 4437/3, F. Müller (!). Im mitteldeutschen Trockengebiet an Unstrut und Saale zwischen Nordhausen und Jena besitzt die Art ein geschlossenes Teilareal, außerdem vereinzelt in Mittelthüringen und an der Werra, Verbreitungskarte Marstaller (2000b); weitere Neufunde von R. Marstaller: 4733/3 Rote Berge SSO Hemleben; 5130/2 und 5131/1 Unterhang des Kaffberges mehrfach; Keuperhügel W Freudenthal. RP, SL, NW, HE: Ein gut besetztes Areal befindet sich an warmen Hängen der Durchbruchstäler in den mittelrheinischen Gebirgen und den Weinbaugebieten der Pfalz: Düll (1968; 1980; 1995; 2000); Solga & Buchbender (2003); Heinrichs (1995); Oesau (1996; 2003); F. & K. Koppe (1972); Hübschmann (1967); K. Koppe (1940); Korneck (1961); Frahm (2001); Caspari et al. (2000); Caspari (2004); Lauer (2005). BW: Zerstreut im Kaiserstuhl und am südlichen Oberrhein, außerdem vereinzelt im Neckar- und Taubergebiet: Nebel & Philippi (2000). BY: Zwei Teilareale zeichnen sich klar ab: Auf Muschelkalk und Gips in den unterfränkischen Weinbaugebieten, Familler (1911); Gauckler (1957), Ziegler (1978); Neumayr (1971); (!!) sowie im Donau- und Altmühlgebiet um und oberhalb Regensburg, ausführliche Darstellung Neumayr (1971); A. Huber (1998); O. Dürhammer (1995) sowie isoliert bei Passau, Düll & Meinunger (1989).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in den Hauptverbreitungsgebieten kommt die Art gelegentlich in größeren Beständen vor, sonst sind die Vorkommen meist klein. Die Art ist besonders durch Zuwachsen von Trockenstandorten gefährdet, gelegentliche Auflichtungsmaßnahmen sind für ihren Erhalt erforderlich. Insgesamt ist sie im Gebiet als gefährdet einzustufen: RL 3.