Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die fertilen Pflanzen sind an den großen, aufgeblasenen Perichätien gut zu erkennen. Sterile Pflanzen besitzen meist geweihartige Brutsprosse und sind dadurch sofort auffällig. Völlig steriles Material muss allerdings sorgfältig mikroskopisch von den beiden anderen Pellia-Arten und von steriler Aneura pinguis unterschieden werden, man vergleiche Ahrens in Nebel & Philippi (2005). Im Gegensatz zu den beiden vorangehenden Arten eine Kalkpflanze. Auf offenen, feuchten bis nassen, lehmigen bis mergeligen Böden, auch auf Kies und Schotter. An Ufern von Gewässern und vor allem an anthropogen erzeugten Standorten in Fahrspuren, an Graben- und Wegrändern, Kies- und Tongruben, Steinbrüchen und feuchten Ruderalstellen sowie neuerdings auf mit Bauschutt beschotterten Waldwegen. Begleiter sind: Dicranella varia, Didymodon fallax, D. tophaceus, Aneura pinguis, Leiocolea badensis, Jungermannia atrovirens, Cratoneuron filicinum, Calliergonella cuspidata. An Kalkquellen außerdem Cratoneuron commutatum, Eucladium verticillatum, Bryum pseudotriquetrum. Soziologische Hinweise: Ahrens in Nebel & Philippi (2005); Drehwald & Preising (1991); Hertel (1974); Dunk (1972).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Auf kalk- und mergelhaltigen Böden durch das ganze Gebiet, von der Küste bis in die Alpen verbreitet, besonders in niederschlagsreicheren Gegenden oft häufig, in Trockengebieten seltener. Fehlt weitgehend in den Silikatgebieten in Mittel- und Süddeutschland sowie auf armen Sandböden in Norddeutschland. Auch in diesen Gebieten neuerdings etwas in Ausbreitung, besonders auf kalkgeschotterten Waldwegen sowie an Großbaustellen entlang von Verkehrswegen und in Städten.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist an geeigneten Stellen oft häufig und in größeren Beständen vorhanden. Sie wird durch derzeitige menschliche Tätigkeit teilweise gefördert und befindet sich in manchen Gegenden in Ausbreitung. Im Gebiet ungefährdet.