Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Grüne bis braungrüne, lockere bis mäßig dichte, oft ausgedehnte Rasen. In den Mittelgebirgen auf saurem Rohhumus an schattigen, luftfeuchten Felsstandorten, meist an nordexponierten Steilhängen, in Blockhalden und in engen, schluchtartigen Tälern. Begleiter sind: Tetraphis pellucida, Dicranodontium denudatum, Lepidozia reptans, Lophozia ventricosa, L. incisa, Calypogeia integristipula, Anastrepta orcadensis, Anastrophyllum minutum. In den Alpen wächst die Art auf dicken Humusauflagen über Kalk in der Latschenzone mit Mylia taylorii, Bazzania tricrenata, Polytrichum alpinum, Bartramia halleriana. Soziologische Angaben für den außeralpinen Bereich finden sich in: Philippi (1965); Marstaller (1987e); Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in den Alpen und einigen höheren Silikatmittelgebirgen: NB: Harz: 4229/1 Gipfel der Wolfswarte, 900 m, Loeske in K. Müller (1905–1916); Philippi (1963; 1965); Drehwald (in litt.). TH: Meinunger (1992); Marstaller (1987e). BW: Nur im Schwarzwald. Zusammenfassende Darstellung: Nebel & Philippi (2005). BY: Bayerischer Wald: Familler (1917); F. & K. Koppe (1931); 6943/4 NSG Hofpfahl NW Ayrhof, Nordwestseite, mit Mylia anomala und Odontoschisma sphagni, 30.08.2001, Reimann (2005); 7046/4 Teufelsloch NO Waldhäuser, Reimann (2005); 7248/2 Hochstein am Dreisesselberg, 1320 m, 31.05.1996, LM. Alpen: Auf dicken Humusauflagen in der Latschenzone regelmäßig und sicher weiter verbreitet als angegeben: Familler (1917); Paul & v. Schoenau (1914; 1933); Schinnerl (1935); Paul & Poelt (1950); K. Koppe (1964). Zahlreiche neuere Nachweise durch R. Lotto, R. Lübenau, U. Beyerlein, K. Offner und (!!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Kurzia trichoclados kommt in den Alpen oft in größeren Beständen vor und ist dort ungefährdet. Im Schwarzwald wird die Art als gefährdet eingestuft: RL 3, Nebel & Philippi (2005). In den übrigen Gebieten kommt sie nur an wenigen Stellen an Sonderstandorten vor, meist in Naturschutzgebieten. Die Art erscheint hier nicht besonders bedroht, sollte aber nicht besammelt werden: RL R.