Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Kleine Rasen, Blätter trocken kraus und etwas an Ulota erinnernd, Kapsel über die Blätter emporgehoben, an der Mündung rot. Eine zierliche, schon im Gelände gut kenntliche Art. Die Art wächst epiphytisch auf Laubholz, Vorkommen auf Gestein, über die in der älteren Literatur berichtet wird, sind in neuerer Zeit nicht beobachtet worden. Begleiter sind: Orthotrichum pumilum, O. affine, Ulota bruchii, U. phyllantha, Metzgeria furcata, M. fruticulosa und weitere Epiphyten. Soziologische Aufnahmen zu der Art in Hübschmann (1976) im Phyllantho-Syntrichietum laevipilae.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art war in früheren Zeiten weitgehend auf das atlantisch beeinflusste nordwestdeutsche Flachland, meist in Küstennähe, beschränkt: Limpricht (1895). Lange Zeit sind nur wenige Nachweise im Binnenland erfolgt, eine Zusammenstellung der Verbreitung um 1990 gibt Düll (1994), wobei anzumerken ist, dass die dortigen Angaben von TH auf eine Fälschung von W. Krieger zurückgehen, man vergleiche die Ausführungen bei Fissidens exiguus. In allerjüngster Zeit hat sich die Art deutlich ausgebreitet und ihr Areal erweitert, sie ist jetzt in allen Bundesländern nachgewiesen: SH: Alteinheimisch, N. Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973); Dengler et al. (2000); Siemsen et al. (2000); Siemsen (2001; 2003); F. Schulz (in litt.); WS. MV: Früher nur von 2051/1 Ahlbeck bekannt, Düll (1994), hat sich die Zahl der Nachweise heute beträchtlich vermehrt: F. Müller (1996b); Manthey (1999); Berg (1999; in litt.); 1546/3 Sumpfgebiet O Bergen, an Salix, 07.10.1998 (!!); 2243/4 Weidenbruch NO von Stavenhagen, an Salix cinerea, 03.05.1990, leg. S. Hahn, det. (!). NE: In Küstennähe alteinheimisch, heute auch vermehrt im Binnenland: F. Koppe (1964); Hübschmann (1976); Homm et al. (1995); Koperski (1982; 1998b); Homm (1999); Röller (1999); U. Abts (in litt.); 2823/4 Lünzener Bruch S von Großenweck, Salix, 16.05.1999, WS; 2911/2 Klostermoor O von Burlage, Salix, 14.09.2000, LM; 3217/1 S Heiligenloh, an Sambucus nigra, 29.08.2000, WS; 2921/2 A. Gläser (!). BB: Bei Warnstorf (1906) für unser Gebiet noch nicht angegeben, inzwischen hier zerstreut: Rätzel et al. (2000; 2000a; 2004); P. Erzberger (in litt.); H. Köstler (in litt.); eigene Funde. NW: Früher nur von 4220/3 Weißdornhecken bei Driburg, H. Müller in Milde (1869) bekannt, in jüngster Zeit mehren sich die Nachweise: Solga (1998); U. Abts (in litt.); 4105/4 O von Bocholt, an Salix, 10.03.2000, WS; 4616/21 Straße Nuttlar-Grimlinghausen, 14.04.1997, leg. U. Raabe, det. LM; 5102/2 Broichbachtal S Herzogenrath, auf Salix, 15.03.2000, WS. NB: Jurkutat (2002); 4127/3 Iberg bei Bad Grund, 14.04.2000 (!) sowie weitere Nachweise: M. Preussing (in litt.). ST: 4836/1 Steinbruch NNW Vorwerk Rödel, an Salix caprea, 2002, R. Marstaller (in litt.); 4433/2 Wippertal, 2006, P. Schütze (in litt.). HE: Erst in jüngster Zeit nachgewiesen: Meinunger & Schröder (2000a); P. Erzberger (in litt.); W. Manzke (!). TH: Im Süden jetzt mehrfach: 5328/4 Tal N Utendorf; 5530/2 Tal O Wiedersbach; 5432/1 N Katzhütte und weitere Nachweise von uns; R. Marstaller (in litt.). SN: Zahlreiche Nachweise, besonders von E. Seifert: Seifert & Nixdorf (2002); Seifert (2003); F. Müller (2004); M. Reimann (in litt.). RP, SL: Besonders in den westlichen Teilen, hier anscheinend heute nicht selten: Düll (1980; 1995); Lauer (2005); J. Werner (2000); Bruyn et al. (1999); Caspari et al. (2000); Caspari (2004); Oesau (2001b); eigene Funde, u. a. 5903/2; 5905/4; 5906/2; 5908/1. BW: Erstfund 1998: Reimann in Nebel & Philippi (2001). Inzwischen erfolgten weitere Nachweise durch M. Reimann (in litt.) und M. Ahrens; M. Lüth (in litt.). BY: Neuerdings mehrfach in Nordbayern: 5534/3 Teuschnitz, 2003, Marstaller (in litt.); 5627/4 Waldwiesental S Eichenhausen, an Sambucus nigra, 07.05.2002 (!!); 5725/3 Forst Neuwirtshaus, Buche, 06.05.2002 (!! und K. Offner); 5735/4 SO Enchenreuth, Teichgelände, auf Salix, 20.04.2002 (!!); 6739/4 Waltenried, 01.05.2004 (Exkursion der Bayerischen Moosfreunde, !!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Immer nur in kleinen Einzelrasen. Die Art ist eines der ganz wenigen Beispiele eines ehemals seltenen Mooses, das in jüngster Zeit sein Areal erweitert hat und in seinen Beständen zugenommen hat. Gegenwärtig nicht mehr gefährdet, doch bleibt die weitere Entwicklung zu verfolgen.