Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist steril Mannia fragrans sehr ähnlich, ausführliche Bestimmungshinweise gibt Reimers (1940). Wärmeliebende Art an warmen Südhängen, im Gebiet nur an Gipsstandorten in lückigen Trockenrasen zwischen Carex humilis, Veronica praecox, Viola arenaria, Saxifraga tridactylites. Soziologische Aufnahmen aus dem Gebiet liegen nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Gehört zu den seltensten Arten des Gebietes und ist auch in ganz Europa eine Seltenheit. Zusammenfassende Darstellung: Reimers (1940). Nur an wenigen Stellen auf Gipsbergen am Südharzrand: ST, TH: Loeske (1903); Reimers (1940; 1942); Long (1993); S. Rauschert (in litt.); 4431/3 alter Stolberg, 06.07.1980, R. Rauschert (!!); 4431/3 Urbacher Holz, Südhang des Breitenberges unterhalb des Steinbruches, Xerothermrasen, 11.04.1981, H.-J. Zündorf (JE !).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Bestände sind klein bis winzig, die Art wurde immer nur sporadisch gefunden. Sie ist neuerdings durch Zuwachsen der einst lückigen Trockenrasen noch stärker gefährdet. Für die Art sollte ein absolutes Sammelverbot gelten: RL 1. Diese und etliche weitere Pflanzenarten haben in den Gipsgebieten am Südharzrand stark isolierte Vorkommen. Die Erhaltung der biologischen Einzigartigkeit und Artenvielfalt dieser Gebiete ist weit über lokale oder nationale Belange hinaus von europäischer Bedeutung. Die in alten Zeiten praktizierte Landnutzung war diesen Arten nicht gefährlich, viele wurden sogar dadurch gefördert. Der in den letzten Jahrzehnten praktizierte, einzig an wirtschaftlichen Interessen orientierte Gipsabbau mit moderner Großtechnik ist jedoch, will man einen europäischen Naturschutz glaubwürdig vertreten, auf Dauer nicht mehr hinnehmbar. Es kann allerdings auch nicht so sein, dass die Gebiete langfristig sich selbst überlassen bleiben und jegliche Nutzung eingestellt wird. Hier müssen Pflegemaßnahmen erarbeitet und praktiziert werden, die sich an alten Bewirtschaftungsmethoden orientieren, mit Billignaturschutz sind Arten wie die hier vorgestellte auf Dauer nicht zu erhalten.