Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Kleine, gelbgrüne Pflanzen in lockeren Rasen auf neutraler Erde in Felsspalten. Die Art erinnert im Gelände sehr an Rhabdoweisia-Arten oder an Weissia fallax. Soziologische Aufnahmen liegen nicht vor. Im Gebiet nur an natürlich halboffenen, steilen Felshängen mit neutrophiler Moosflora über Rotliegendem. In den Nachbarländern „usually on diabase“, Nyholm (1986); auf „Waldboden über Basalt“, Grims (1999); „Basalt des Probsthainer Spitzberges, 496 m, in Nieder-Schlesien“, Limpricht (1890); „An nördlich gelegenen, halbschattigen Andesitfelsen, ... in Schluchtwäldern“, Boros (1968).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur an einer Stelle sicher nachgewiesen: TH: 5329/2 Reisender Stein (auf neueren Karten Reisinger Stein) bei Zella-Mehlis, leicht beschattete Porphyr-Felsspalten, zwischen Homalothecium sericeum und Metzgeria furcata, mit reifen Sporogonen, 640 m, 05.06.1980, Meinunger (1982). – Unsichere Angabe: (ST): 4028/3 Hübener (1833: 136): „Diese seltene Art sammelte ich im Sommer 1830 am Harze, in den Bergesschluchten zwischen Langersheim (= Langelsheim) und Goslar in sonnig gelegenen, mit Sand angefüllten Spalten der dortigen Schieferbrüche, im Juni mit reifen Früchten ... auf Sand an der Erde in den Schieferritzen“. Belege liegen, wie zu fast allen anderen Angaben Hübeners, nicht vor. Milde (1869) bezweifelt die Angabe, „da niemand die Pflanze seitdem wieder gefunden hat“, was „eine sehr mangelhaft begründete Ablehnung“ ist: Loeske (1903). Hübener war offenbar bei etlichen seiner bryologischen Zeitgenossen unbeliebt und wurde teilweise völlig ignoriert, so von Hampe, vergl. Loeske (1903: 135) und Schimper: Frahm & Eggers (2001), was in bestimmten Fällen seine Berechtigung haben mochte, insgesamt aber sicher übertrieben ist, man vergleiche dazu die Anmerkungen bei Splachnum vasculosum. – Zu streichen: (BY): Auf Gneis am Arbergipfel, Progel in Limpricht (1890); Familler (1911). Wir konnten aus M drei Proben von dieser Lokalität mit der Aufschrift „Cnestrum schisti“ untersuchen, die sämtlich falsch bestimmt waren: 1. „Arber“, Sammler unleserlich, ist Amphidium lapponicum; 2. Arbergipfel, L. Molendo, 6/(18)75, ist Rhabdoweisia fugax; 3. Arber, Gipfel, 20. 9. (18)55, ist Rhabdoweisia fugax.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) An der einzigen sicheren Fundstelle im Gebiet kommt die Art vermutlich auch jetzt noch vor. Dieses Gebiet befindet sich bis heute (2004) in einem sehr guten, naturnahen Erhaltungszustand. Bleibt zu hoffen, dass es auch künftig vor dem Zugriff einer gewinnorientierten Holzwirtschaft ebenso verschont bleibt wie vor den sportlichen Launen einer übersättigten, gelangweilten Freizeitgesellschaft. Im Interesse der Erhaltung dieser in ganz Mitteleuropa äußerst seltenen Art müsste das Gebiet als Totalreservat mit ausreichender Pufferzone ausgewiesen werden. RL 1.