Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist in der Normalform mit unregelmäßig gefiedertem, grünem bis dunkelgrünem Thallus gut kenntlich. Sie ist aber sehr variabel und in manchen Formen schwer von ihren Verwandten zu unterscheiden. Von Riccardia multifida, mit der die Art bisweilen gemeinsam vorkommt, am besten durch die Ölkörper zu unterscheiden, die man bei frischem Material immer sofort notieren sollte. Von R. incurvata sicher vor allem durch die Geschlechtsverteilung zu unterscheiden. Auch bestimmte Formen von R. latifrons können Schwierigkeiten bereiten, man vergleiche die Ausführungen bei Paton (1999), Damsholt (2002) und Ahrens in Nebel & Philippi (2005). Besonders auffällig sind kräftige Fließwasserformen in Bächen, die als fo. major und fo. submersa beschrieben werden und Aneura pinguis ähnlich sind. An ständig feuchten bis nassen, schattigen bis halbschattigen, meist schwach sauren Stellen. Vor allem in Quellmooren und Quellbächen in Silikatgebieten, besonders auf Sandstein oder Granit. Außerdem auf nassem Lehm in Gräben und an offenen Stellen in Sand- und Kiesgruben, extensiv genutztem Grünland und nassen Waldgebieten. Selten auch submers in Bergbächen in kräftigen Formen. Begleiter sind: Chiloscyphus polyanthos, Scapania undulata, Fontinalis antipyretica, Dicranella palustris, Riccardia multifida, Aneura pinguis, in Mooren und Torfstichen Calliergonella cuspidata, Bryum pseudotriquetrum, Campylium stellatum. Ökologische Hinweise bei Ahrens in Nebel & Philippi (2005), brauchbare neuere soziologische Aufnahmen liegen nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist ziemlich gleichmäßig durch das ganze Gebiet verbreitet, in den Alpen nur unterhalb der Waldgrenze. Sie fehlt keiner Lokalflora, ist aber nirgends häufig, in den meisten Gebieten sogar selten bis sehr selten und fehlt oft auf weite Strecken. In Norddeutschland zerstreut in ehemaligen Moorgebieten sowie in wald- und wasserreichen Moränengebieten. In der Mitte und im Süden zeichnet sich eine leichte Häufung in waldreichen Sandgebieten mit klaren Quellbächen ab, so in Teilen des Weserberglandes, im Odenwald, Pfälzer Wald und im Nordschwarzwald. Sonst vor allem in den Silikatmittelgebirgen und am Alpenrand, aber auch hier nirgends häufig.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Nach den Literaturangaben zu urteilen, war die Art in früheren Zeiten extensiver Landnutzung viel häufiger als gegenwärtig. Auch heute liegen zwar Nachweise der konkurrenzschwachen Art aus allen Gebietsteilen vor, die Bestände sind aber fast immer klein und die Pflanzen schwach und kümmerlich entwickelt. Nur in größeren Waldgebieten mit sauberem Wasser trifft man sie gelegentlich etwas reichlicher: RL 3.