Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Abgrenzung dieser Art ist bis in die neueste Zeit unklar und verworren, sie ist mit den Florenwerken von Mönkemeyer (1927); Gams (1957), Frey et al. (1995) sowie Frahm & Frey (1983 und sämtliche nachfolgenden Auflagen) überhaupt nicht sicher bestimmbar. Erst ein unveröffentlichter Schlüssel von Eva Maier bringt zuverlässige Ergebnisse: Das Stämmchen von Pseudoleskea radicosa hat einen Zentralstrang, der bei P. incurvata fehlt. Die kräftige Rippe von P. radicosa verläuft, vor allem bei Stammblättern in der Spitze deutlich S-förmig (ähnlich Amblystegium varium), während sie bei P. incurvata zur Blattspitze geradlinig oder der Krümmung des Blattes entsprechend, bogenförmig verläuft. In der Literatur wird noch eine Varietät denudata (Mitt.) Wijk & Marg. unterschieden: vergl. Düll (1994a), Grims (1999), Koperski et al. (2000). Das wenige uns vorliegende Material gestattet in diesem Punkt keine klare Entscheidung, so dass wir beide Formen zusammenfassen, ungeprüfte Literaturangaben sind unbrauchbar. Kriechende Pflanzen in lockeren, verworrenen Rasen auf Silikatgestein, meist in alpinen Lagen, tiefstes Vorkommen im Gebiet bei 1200 m. Über Ökologie und Soziologie im Gebiet ist nichts bekannt. – Pseudoleskea saviana (De Not.) Latz. Eine südosteuropäische, im Gebiet nicht sicher nachgewiesene Art. Sie wird von Kern in 8443 spärlich zwischen Hypnum sauteri auf dem Steinernen Meer im Grenzgebiet zu Österreich angegeben: Düll (1994a); Grims (1999). Belege zu dieser Angabe liegen nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in den Alpen. Alte Literaturangaben sind mit großen Unsicherheiten behaftet, auch für unser Gebiet gilt jedenfalls die Anmerkung bei Grims (1999): „Angaben aus den Nördlichen Kalkalpen sind, soweit es sich um Kalk als Substrat handelt, durchwegs falsch“. In die Karte wurden nur von uns geprüfte Belege aufgenommen. Einige weitere, nicht unwahrscheinliche Literaturangaben müssen noch geprüft werden: BY: Alpen: Allgäu: 8527/3 (oder /1?) Bolgen-Wanne, Sandstein, 1530 m, Mai 1896 Holler, det. Loeske als Ptychodium pfundtneri, REG (!), Familler (1913); 8527/3 Schönberger Achental bei Hausenmoos-Alpe, 1200 m, Sept. 1910, J. Familler, det. Loeske als Ptychodium pfundtneri, REG (!), Familler (1913); 8627/1 Schwand, Blöcke an einem der Schlappolt-Karseen, 15.08.1935, F. & K. Koppe als Lescuraea denudata, STU (!); 8627/3 Schlappoltseegebiet, über Steinen oder Sand, 21.08.1982, leg. R. Lübenau, det. LM. – Unsichere Angaben: Zu folgenden Literaturangaben finden sich im Herbarium in M keine Belege, sie wurden nicht in die Karte übernommen: Paul (1924); Paul & v. Schoenau (1928; 1933). – Zu streichen: 8443/4 Königssee, zur Gotzenalm, Düll (1994a) ist Pseudoleskea incurvata, rev. LM (!); 8443/2 Königssee, leg. Lersch, 1962, in Düll (1994a) ist Lescuraea saxicola rev. LM, Herbar H. Lauer Nr. BA 323; 8431/2 Linderhof, in Düll (1994a), ist Pseudoleskea incurvata, rev. LM, Herbar H. Lauer Nr. BA 319. Alle Angaben K. Koppe (1968): Der Beleg vom Giebelhaus ist Brachythecium geheebii, die übrigen gehören zu Pseudoleskea incurvata (HAL, rev. LM !).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Über Bestandsgrößen ist nichts bekannt. Aus jüngerer Zeit liegt nur ein Nachweis vor, doch sollte die Art, wenn systematisch gesucht wird, auch an anderen älteren Fundstellen wieder zu finden sein. Sie ist im Gebiet selten und sollte geschont werden: RL R.