Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Das Mondbechermoos ist durch die halbmondförmigen Brutbecher im Gelände gut zu erkennen und unterscheidet sich leicht von der ähnlichen Marchantia polymorpha, die kreisrunde Brutbecher besitzt. Die mediterrane, wärmeliebende Art kam früher im Gebiet nur in Warmhäusern und gärtnerischen Anlagen vor. Seit einigen Jahrzehnten hat sie im Gebiet offenbar frostharte Formen ausgebildet. Heute kommt die Art vor allem auf Friedhöfen und in Parkanlagen vor, wo sie Gehwege und Grabeinfassungen überzieht. Regelmäßig findet sie sich außerdem an Ufern verschmutzter Gewässer, besonders um Kläranlagen, wo sie stark eutrophierte, ständig feuchte bis nasse Stellen besiedelt. Begleiter sind: Funaria hygrometrica, Ceratodon purpureus, Barbula unguiculata, Calliergonella cuspidata, Brachythecium rutabulum, B. rivulare, Cratoneuron filicinum. Soziologisch-ökologische Angaben finden sich in: Frahm (1973); Oesau (2002); Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art gehört zu den wenigen Neophyten unter den Moosen des Gebietes. Erst seit dem vergangenen Jahrhundert hat sie sich auch außerhalb gärtnerischer Anlagen fest etabliert und eingebürgert, bis heute beschränken sich jedoch die Vorkommen auf stark anthropogen beeinflusste Stellen. Die Einwanderungsgeschichte wird bei Frahm (1973) dokumentiert, weitere Verbreitungskarten finden sich bei Borsdorf (1987), Düll & Meinunger (1989) und F. Müller (2004). Gegenwärtig ist die Art im Flach- und Hügelland bis in die untere montane Stufe weit verbreitet. Häufungszentren finden sich in dicht besiedelten Gebieten, so im Ruhrgebiet sowie in Hamburg und Berlin, wo das Angebot geeigneter Wuchsstellen besonders hoch ist. Auch in den übrigen Gebieten wird sie sich jedenfalls an vielen weiteren Stellen nachweisen lassen, wenn etwa auf Friedhöfen systematisch gesucht wird.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art hat sich in den vergangenen Jahrzehnten im Gebiet stark ausgebreitet. In herbizidbehandelten Obstanlagen wird über gelegentliche Massenvorkommen berichtet: Oesau (2002). Anscheinend setzt sich die Ausbreitungstendenz weiter fort, die Art ist im Gebiet ungefährdet.