Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist im Gelände nicht leicht von Polytrichum formosum zu unterscheiden und wird oft übersehen; gute Hinweise gibt Loeske (1903). Die Art wächst auf Torf, saurem Humus, faulem Holz und Bulten von Hochmooren, sowohl an feuchten wie auch an ziemlich trockenen Stellen. Außerdem ist (war) sie obligater Bestandteil der Vegetation auf Rethdächern in Norddeutschland: Frahm (1972). Begleiter sind: Polytrichum formosum, P. perigoniale, P. commune, P. strictum, Campylopus pyriformis, C. introflexus (nicht C. fragilis, wie in Nebel & Philippi (2000) angegeben!) sowie Sphagnum- und Cladonia-Arten. Soziologische Angaben: S. Reimann et al. (1985); Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in den Moorgebieten in Norddeutschland und am Alpenrand. Sie gehört mit Campylopus pyriformis in Torfabbaugebieten zu den Erstbesiedlern, besonders in Nordwestdeutschland an solchen Stellen oft in Massenbeständen. Im übrigen Gebiet vor allem in höheren Gebirgslagen und waldreichen, ausreichend feuchten Sandgebieten mit Tendenz zu Vermoorungen.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Hauptverbreitungsgebieten gegenwärtig ungefährdet. In den übrigen Gebieten ist die derzeitige Bestandssituation schwer abzuschätzen, da die Art sicher oft übersehen wird. Andererseits war sie in Trockengebieten und über Kalk schon immer selten. Entwässerung und Trockenlegung großer Landschaftsteile haben sicher zu einem Rückgang geführt, so dass die bei Ludwig et al. (1996) und Nebel & Philippi (2000) angegebene Gefährdung RL 3 gerechtfertigt erscheint.