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Porella platyphylla (L.) Pfeiff. |
Synonyme: Jungermannia platyphylla L., Madotheca platyphylla (L.) Dumort. |
Systematik: Porella L. / |
Deutscher Name: Flachblättriges Kahlfruchtmoos
Informationen zu den Fundstellen
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Symbole
- Fragezeichen: Unsichere Bestimmung (cf.-Angabe)
- Kreis: Literatur- oder Geländeangabe
- Minus (-): Streichung einer bekannten Angabe
- Quadrat: Herbarbeleg
Zusätze
- Ausgefülltes Symbol: Zeitraum von 1980 bis heute (Aktuelle Angabe)
- Leeres Symbol: Zeitraum vor 1980 (Altangabe)
- Schrägstrich durch das Symbol: Ortsangabe ungenau (Geographische Unschärfe)
Farben
- Grün: Neufund für Deutschland oder für ein Bundesland
- Rot: Neue oder ergänzende Angaben seit dem Erscheinen des Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
- Schwarz: Angaben aus dem Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
Porella platyphylla (L.) Pfeiff.
Fl. Niederhessen 2: 234, 1855
Synonyme: Jungermannia platyphylla L., Madotheca platyphylla (L.) Dumort.
Systematik:
Equisetopsida
> Marchantiidae
> Porellales
> Porellaceae
> Porella
Deutscher Name: Flachblättriges Kahlfruchtmoos
Meinunger & Schröder (2007), Bd. 1: Nr. 270
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Rote Liste:
[ x ]
Deutschland 1996 |
Ba-Wü |
Bayern |
Thüringen
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & SCHRÖDER (2000)
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben, ausgerottet oder verschollen
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
R: Extrem selten
G: Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt
Bemerkungen
§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG bzw. § 18 ThürNatG besonders geschützt
§§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG streng geschützt
EU: Arten des Anhanges I der EG-Vogelschutzrichtlinie bzw. des Anhanges II der FFH-Richtlinie (s. Wenzel e. al. 2000)
EU!: Prioritäre Arten der FFH-Richtlinie
E: Endemit, d. h. endemische Art bzw. Sippe
oder Sippe, die außer in Thüringen nur in
wenigen weiteren Gebieten vorkommt
("subendemische Sippe")
T: Arten die innerhalb Deutschland nur (noch)
in Thüringen vorkommen
V: Verbreitungsschwerpunkt Thüringen (Arten
die innerhalb Deutschlands ihren deutlichen
Verbreitungsschwerpunkt in Thüringen
besitzen)
A: Arealrand (Arten, deren Arealrand
Thüringen berührt, bzw. die ein isoliertes
Teilareal ["Vorposten"] in Thüringen besitzen)
Abkürzungsverzeichnis zu LUDWIG et al. (1996)
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
G Gefährdung anzunehmen
R Extrem selten
V Zurückgehend
* Derzeit nicht als gefährdet angesehen
** Mit Sicherheit ungefährdet
D Daten mangelhaft
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & NUSS (1996)
Gebietseinteilung
Teil A: Alpen mit voralpinem Hügel- und Moorland
Teil B: Übriges Bayern
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben/verschollen
S: Extrem selten
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
G: Wahrscheinlich gefährdet
Zusatzkennzeichnung
/ In den Alpen nicht gefährdet
D: Besondere Verantwortung in Bezug auf das gesamte Bundesgebiet
E: Besondere Verantwortung in Bezug auf Europa
Abkürzungsverzeichnis zu SAUER & AHRENS (2006)
Gefährdungskategorien
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
R Extrem selten
G Gefährdung anzunehmen
V Zurückgehend, Art der Vorwarnliste
D Daten mangelhaft
* Nicht gefährdet
Regionen
BW Baden-Württemberg
Rh Oberrheingebiet
Od Odenwald mit Bergstraße
Sch Schwarzwald
Gäu Gäulandschaften
Keu Keuper-Lias-Neckarland (Keuperbergland)
BaH Baar-Hochrhein-Gebiet (inkl. Klettgau und Wutachgebiet)
Alb Schwäbische Alb
Av Alpenvorland
D Deutschland (LUDWIG et al. 1996)
Zusatzkennzeichnung
! Es besteht einen besondere Verantwortung des
Landes Baden-Württemberg für die Erhaltung
dieser Sippe
N Neophyt
N? Einstufung als Neophyt ist fraglich
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
Eine sehr vielgestaltige Art. Die früher als eigenständig geführte Porella platyphylloidea wird neuerdings hier mit inbegriffen. Auch mit P. cordaeana gibt es zuweilen nicht sicher bestimmbare Zwischenformen. Zu P. baueri vergl. die nachfolgenden Ausführungen. Kräftige, dunkelgrüne bis gelbbräunliche Pflanzen in oft ausgedehnten, angedrückten bis locker aufliegenden Rasen. An halbschattigen bis schattigen, trockenen bis mäßig feuchten Stellen auf kalk- oder basenreichen Unterlagen. Meist in naturnahen, reichen Laubwäldern an Felsen, Steinen, Erde am Grund von Bäumen und auf Holz. Daneben auch an nur leicht beschatteten Stellen in Gebüschen, an Felsen und gelegentlich an Beton und anderen anthropogenen Standorten. Typische Begleitarten sind: Anomodon attenuatus, A. viticulosus. A. longifolius, Brachythecium populeum, Homalothecium sericeum, Isothecium alopecuroides, Homalia trichomanoides, Neckera complanata, N. crispa, Metzgeria furcata, Eurhynchium striatulum, Mnium stellare, Plagiomnium cuspidatum. Ordnungskennart der Neckeretalia, über die eine umfangreiche soziologische Literatur existiert (Auswahl): Neumayr (1971); Marstaller (1992e und zahlreiche weitere Publikationen); Drehwald & Preising (1991); Ahrens (1992); F. Müller (2004); Caspari (2004); Nebel & Philippi (2005). Porella x baueri (Schiffn.) C. E. O. Jensen Nach neueren Untersuchungen handelt es sich hier um einen Bastard zwischen Porella cordaeana und P. platyphylla, vergl. Grolle & Long (2000). In der Literatur werden einige Unterscheidungskriterien genannt, so neuerdings in Nebel & Philippi (2005), die jedoch als unsicher gelten, zumindest wurde das Belegmaterial bisher nicht daraufhin untersucht. Eine sichere Unterscheidung von P. x baueri ist derzeit nur mit Methoden möglich, die außerhalb der hier einzig gebrauchten klassischen Morphologie liegen, etwa durch Chromosomenzählung. Porella x baueri wird in der Literatur mehrfach aus dem Gebiet angegeben, so bei K. Müller (1951–1958) und F. Müller (2004). Von uns und anderen neueren Beobachtern wurde sie nicht getrennt erfasst, vergl. Caspari et al. (2000); F. Müller (2004); Schoepe in Nebel & Philippi (2005). Alle Literaturangaben zu Porella x baueri wurden in die Karte von Porella platyphylla eingezeichnet.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Von der Küste bis in die Alpen um die Baumgrenze. Das Verbreitungsbild deckt sich mit der Verbreitung artenreicher, naturnaher Laubwälder über kalkhaltigen Böden. Im Norden in den Jungmoränenlandschaften regelmäßig. In der Mitte und im Süden an Kalkstandorten überall häufig. In den Moorgebieten und armen Kiefernwäldern auf altpleistozänen Sanden im Norden fehlend, hier nur gelegentlich in Auwaldresten, Parkanlagen oder an Sekundärstandorten. In den nadelwaldreichen, sauren Sand- und Silikatgebieten im Süden ebenfalls weitgehend fehlend, hier meist nur an Sonderstandorten oder anthropogen.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
In den Hauptverbreitungsgebieten, besonders in Kalkbuchenwäldern im Süden, ist die Art häufig und tritt oft in großen Beständen auf. Auch in den meisten anderen Gebieten sind kaum Rückgänge bemerkbar. Nur in NE und BB wird die Art als stark gefährdet eingestuft: RL 2. In SH, MV und SN sind teilweise Rückgänge zu verzeichnen: RL 3. In allen übrigen Gebieten ist sie ungefährdet.
Die Zentralstelle Deutschland stellt seit 2009 kostenlos alle uns zur Verfügung stehenden Informationen über diese Organismen zur Verfügung. Ehrenamtlich kartierende Spezialisten stellen ihre Daten hier ein, um einen Überblick über das Vorkommen und die Verbreitung der Arten zu bekommen.
Gefördert vom Bayerischen Artenschutzzentrum am Bayerischen Landesamt für Umwelt werden derzeit notwendige Modifikationen der IT-Infrastruktur durchgeführt, so dass wir diesen Dienst in Zukunft wieder für alle kostenfrei darstellen können. Der Neustart ist geplant für Anfang 2023.
Ihr Moose-Deutschland-Team!