Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Riccia glauca ist in typischer Ausbildung durch flachen Thallus, der 4- 5mal breiter als hoch ist, gut charakterisiert. Die Thalluslappen sind vorn fächerförmig verbreitert, am Grunde keilförmig verschmälert, meist rein grün und ohne Zilien. Die Sporen sind 80-100 µ groß, rotbraun bis braun mit kräftig, oft wulstig entwickeltem Randsaum. In dieser Merkmalskombination sind die Pflanzen leicht zu erkennen. Gute Abbildungen bei Damsholt & Hallingbäck (1986; 1986 b), die auch in Gradstein & van Melick (1996) und Damsholt (2002) übernommen wurden. Allerdings ist die Thallusform recht veränderlich, nicht wenige Proben sind äußerlich anderen Riccien sehr ähnlich und können nur durch die Sporen sicher unterschieden werden. Die Art wächst vor allem auf feuchten, lehmigen bis sandigen, schwach sauren Äckern. Auf neutralem bis schwach kalkhaltigem Lehm wird sie zunehmend durch R. glauca var. subinermis ersetzt. Sie ist charakteristischer Bestandteil des Riccio-Anthoceretum mit den Begleitern Anthoceros agrestris, Riccia sorocarpa, R. bifurca, R. warnstorfii, Pottia truncata. In den bisher veröffentlichten soziologischen Aufnahmen wird sie allerdings meist nicht streng von anderen Riccien unterschieden.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist durch das ganze Gebiet verbreitet. Sie fehlt in Kalkgebieten und höheren Gebirgslagen. Am besten ist sie auf feuchten Äckern in der Hügelzone über Silikatgestein und Buntsandstein entwickelt. In die Karte wurde nur geprüftes Belegmaterial eingetragen, sie ist in vielen Teilen noch sehr unvollständig.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Bestandsgrößen sind jahrweise, je nach Wetterlage, schwankend. Die Art ist durch Herbizideinsatz und rasche Umbruchszeiten bedroht und zurückgegangen, im Gesamtgebiet jedoch nicht ernsthaft gefährdet.