Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) In dichten, leicht zerfallenden, dunkelgrünen bis schwärzlichen Postern. Wärmeliebende, kalkmeidende Art an sonnigen bis halbschattigen, basenreicheren Silikatfelsen, auch auf Findlingen, Trockenmauern und selbst auf Dachziegeln, Lüth (2001). Kennart des Grimmietum commutatocampestris, einer thermophilen Assoziation auf kalkfreiem Gestein. Begleiter: Grimmia ovalis, G. trichophylla, G. pulvinata, Hedwigia ciliata, Bryum argenteum, Ceratodon purpureus, Tortula calcicolens. Soziologische Aufnahmen bei: Marstaller (1982; 1984b; 1996b; 1999b; 2003b); Ahrens (1992); Caspari (2004); Hübschmann (1967).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung im warmen südwestdeutschen Hügelland, besonders am Rhein und seinen Seitentälern. Sonst im Flach- und Hügelland recht selten, fehlt den Kalkgebieten, in höheren Mittelgebirgslagen nur vereinzelt an warmen, südexponierten Sonderstandorten. SH: Sehr selten: N. Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973). MV: Sehr selten: Bürgener (1929); Neufund 2345/2 Findling in Altentreptow, Berg et al. (1992 !!). NE: 2611/4 (?) Hasel (ob Hesel?), großer Findling am Nordrande des Waldes, F. Koppe (1964). BB: Sehr selten: Warnstorf (1906); K. Koppe (1941); Neufunde: 3753/1 und 3754/1 S. Rätzel (!); 4350/3 Findling zwischen Alt Döbern und Woschkow, Otte (2002). NW: Selten: Düll (1980; 1987; 1995; 2000); C. Schmidt (1992; 1994; 1996); Solga (1998). NB: Alte Angaben in Loeske (1903); Neufund: 3731/1, de Bruyn (!). ST: Lokaler Verbreitungsschwerpunkt im Saaletal zwischen Halle und Könnern, Marstaller (1984b), zerstreut im Unterharz, sonst selten, Loeske (1903); Marstaller (1987a); Zschacke (1908; 1912); F. Müller (1993). HE: Im Lahntal und auf einigen sonnigen Basaltkuppen zerstreut, sonst selten: Grimme (1936); J. Futschig (1968, FR !); G. Schwab (in litt.); Winterhoff (in litt.); D. Teuber (!); Röll (1926); eigene Funde: 5117/2 Grauwacke-Felsblock in Buchenau; 5419/4 Friedhofsmauer O von Villingen; 5617/2 Schieferfelsen an der Straße in Ziegenberg. TH: Mehrfach an Felsen an der oberen Saale, sonst sehr selten in tieferen Lagen: Meinunger (1992); Marstaller (1982; 2003b; in litt.); Reimers (1940). SN: Nur vereinzelt in tieferen Lagen, besonders im Vogtland und in der Lausitz: Riehmer (1925); F. Müller (1996; 2004); F. Müller & Rätzel (1999); M. Reimann (in litt.); Marstaller (2003b). RP, SL: In den warmen rheinischen Mittelgebirgen, besonders in den Durchbruchstälern teilweise verbreitet, die Art hat hier ihren Verbreitungsschwerpunkt im Gebiet: Düll (1995); Lauer (2005); Oesau (1996; 2001); F. & K. Koppe (1972); Hübschmann (1967); K. Koppe (1940); Caspari (2004). BW: Hauptsächlich im Rheintal, hier auch auf Dachziegeln, Lüth (2001); sonst in warmen Tieflagen ganz vereinzelt, Nebel & Philippi (2000). BY: Mehrfach in tieferen Lagen der nord- und ostbayerischen Grenzgebirge, sonst nur wenige Einzelfunde: Familler (1911); A. Huber (1998); neuere Funde: O. Dürhammer (2003: 393); M. Reimann (2005); 5526/3, K. Offner (!); 5737/2 Straßenfelsen N Kautendorf und 6439/3 Felsen an der Straße in Stein (!!); 6531/4 altes Gemäuer in Welkershof, K. Gross (!); 6738/3 N Premberg, 11.08.1997, WS; 7042/3 Bogenberg bei Straubing, 06.09.1994 (!!); 7145/2 Feldstein N von Lungdorf, 12.06.1995, LM; 6223/1 und 6840/1+2, M. Reimann & O. Dürhammer; M. Reimann (2005).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in warmen Lagen um den Rhein kommt es zur Ausbildung größerer bis großer Bestände, sonst bleiben die Vorkommen klein. In den Hauptverbreitungsgebieten ist Grimmia laevigata wenig oder schwach gefährdet: RL 3. In den übrigen Gebieten gibt es mangels geeigneter Felsstandorte nur wenige natürliche Vorkommen. In Norddeutschland sind Findlinge weitestgehend verschwunden. Als Sekundärstandorte werden nur sehr alte Mauern von ihr besiedelt. Die Art ist hier sehr stark gefährdet: RL 2.