Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) In grünen bis dunkelgrünen oder schwärzlichen, lockeren Polstern, kräftiger als Grimmia trichophylla. Meist auf sonnigen bis halbschattigen, trockenen, aber luftfeuchten, harten, kalkfreien Gesteinen, besonders Basalt, Porphyr und Granit. Charakteristische Begleitarten sind: Andreaea rupestris, Racomitrium heterostichum und Dryptodon patens. Zuverlässige soziologische Angaben von G. muehlenbeckii aus dem Gebiet liegen nicht vor. – Grimmia britannica A. J. E. Smith Der taxonomische Status dieser bei Greven (1995) ausführlich beschriebenen neuen Art ist wohl noch immer unklar. Sie wird von Düll (1994) und Greven (1995) vom Odenwald angegeben: 6518/3 Am Auerfels N von Handschuhsheim, auf Quarzporphyr, 180 m, 1966, R. Düll als Grimmia decipiens, rev. H. Greven. Nach Maier & Geissler (1995) soll die Probe jedoch zu G. decipiens gehören. Der Fall bedarf noch weiterer Untersuchung. Vorerst wird sie hier für das Gebiet nicht aufgenommen: Ludwig et al. (1996) und Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Obwohl sie bereits Geheeb (1876a) völlig zutreffend als Charakterart der höheren Rhönberge bezeichnet, ist die Art fast 100 Jahre lang aus den Bestimmungsbüchern verschwunden und demzufolge fast völlig vergessen worden. Erst in jüngster Zeit wurde sie wieder beachtet. Es konnten längst nicht alle Literaturangaben überprüft werden, so dass die Verbreitungskarte teilweise noch unvollständig ist. Insgesamt scheint es, ähnlich wie Andreaea rupestris, eine montane Art saurer Silikatgesteine zu sein, die an geeigneten Stellen bis ins Flachland herabsteigt: SH: Ungeprüfte, aber denkbare Literaturangaben bei: N. Jensen (1952) und Frahm & Walsemann (1973). – Zu streichen ist: Siemsen et al. (2000), rev. (!). MV: 2143/2 S. Wolkow, 1995, leg. B. Funk, det. E. Maier. – Ungeprüfte Angaben: Berg (1989). BB: Warnstorf (1906). Geprüfte Belege: 2835/2 und 2949/4 P. Erzberger (!); H. Köstler (!); 4453/1 Otte (2002). NB, ST: Einzelne Nachweise im Harz, vermutlich weiter verbreitet: Loeske (1903); Nörr (1969); K. Koppe (in HAL, teste. E. Maier). NW: Nur einzelne, ungeprüfte Angaben von: F. Koppe (1977); Düll (1980). HE: Taunus: 5716/4 (!!); Meißner: 4725/3 M. Preussing (!); Rhön: Auf allen höheren Basaltbergen bis heute (!!); K. Offner. – Überprüfungsbedürftige Literaturangaben: Röll (1926); Grimme (1936). TH: Bei Meinunger (1992) nicht berücksichtigt. Sichere Nachweise: Basaltberge der Rhön: 5126/3; 5226/1; 5326/1; 5426/2 (!!), sicher weiter verbreitet. Thüringer Wald: 5128/4 Reitsteine am Inselsberg (!!); 5229/3 Porphyrblockhalde am Stillerstein bei Asbach (Meinunger 1992 als Grimmia decipiens, rev. E. Maier). Obere Saale: 5436/2+3; 5536/1 (!!). SN: Sichere Nachweise: 5438/4 Zwoschwitz, Greven (1995); 5538/1 Diabasfelsen O von Rößnitz, 08.10.1982, leg. LM, det. E. Maier; 5539/1 Felsen an der Straße N Schloditz, 16.07.2001, WS; 5042/2 Amtmannsfelsen bei Bertelsdorf, 12.09.2002, leg. W. Haasemann, det. M. Siegel, conf. E. Maier; 4855/1 Hochstein bei Königshain, Granitblockhalde, 26.09.1992, leg. F. Müller, det. E. Maier; F. Müller (2004). Jedenfalls viel weiter verbreitet. RP, SL: In den rheinischen Silikatmittelgebirgen zerstreut: Greven (1995); Düll (1995); Caspari (2004); Lauer (2005); 5811/2 Felsen N Keslert, 18.03.1994, leg. WS, det. E. Maier. BW: Zerstreut im Schwarzwald: Nebel & Philippi (2000). BY: Rhön: Bis heute auf allen höheren Basaltbergen, K. Offner, (!!). Ostbayerische Gebirge: Einzeln im Frankenwald: 5735/1 Hirschstein SW Bernstein am Wald, Diabas, 02.11.2002 (!!); 5835/1 Steinachklamm S Wildenstein, 20.05.1994 (!!). Zerstreut vom Fichtelgebirge über die Oberpfalz bis zur Donau bei Jochenstein, im Bayerischen Wald verbreitet und oft mit Kapseln: E. Hertel; H. Lauer; M. Teuber; L. Krieglsteiner; (!!). Alpen: Wenige Nachweise auf kalkfreien Gesteinen: Lübenau (1996; 1997); 8527/1 Ober-Alpe S Gunzesrieder Säge, 01.09.1996, LM; 8428/2 Reuterwanne SO von Wertach, südexponierte Felsen, 31.08.1996, WS; 8533/3 Hoher Kranzberg beim Moor SW vom Gipfel, 1325 m, 13.07.1969, leg. R. Lotto, det. E. Maier.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In der Rhön und im Bayerischen Wald ist die Art recht verbreitet, stellenweise auch in größeren Beständen. In den übrigen Gebieten ist sie zerstreut bis vereinzelt und wesentlich seltener als Grimmia trichophylla: RL 3.