Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die in der früheren Literatur als Arten abgetrennten Dicranella secunda und D. curvata werden heute nur noch als Formen dieser Art angesehen und hier einbezogen. Dicranella subulata wächst in lockeren Herden auf feuchten, lehmigen Böden an halbschattigen Stellen, meist an Waldwegen oder in alten Steinbrüchen. Die Art ist kalkmeidend, fehlt aber auch auf stärker sauren Unterlagen. Im Gelände ist sie D. heteromalla recht ähnlich, aber meist weniger dichtrasig und bei guter Entwicklung an der roten Seta sogleich davon zu unterscheiden. Herzog (1943) zählt sie zum Pogonatumurnigerum-Verband. Soziologische Aufnahmen aus dem Gebiet liegen nicht vor. Als Begleitmoose nennen Herzog (1943) und A. Huber (1998): Pogonatum urnigerum, P. aloides, Diplophyllum albicans, D. obtusifolium, Ditrichum heteromallum, Polytrichum piliferum und Pohlia annotina.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art findet sich hauptsächlich in höheren montanen Lagen, steigt aber gelegentlich auch ins Hügelland und Flachland herab. SH: N. Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973). MV: Brockmüller (1870); Krause (1921). NE: F. Koppe (1964). BB: Warnstorf (1906); Osterwald (1910); Reimers (1957); Otte (2002). NB, ST: Quelle (1902); Loeske (1903); Reimers (1940); F. Koppe (1944); Nowak (1965). Geprüfte Belege: 4023/1 und 4224/2 leg. E. Volger, det. (!); 4331/1 leg. K. Baumann, det. (!); 4532/2 N Kleinleinungen, 21.04.1994 (!!). NW: F. Koppe (1977); E. & P. Hegewald (1972); Düll (1980). Geprüfte Belege: 5406/4 Düll (!); 5015/3 Waldweg SO vom Hundsrück S Lützel, 29.05.1997, WS. HE: Nur alte Angaben: Grimme (1936); G. Schwab (in litt.). TH: Röll (1915); Meinunger (1992); 5329/2 Kohlenbachgrund N Haus Kanzlersgrund, steile, offene Böschung, 30.04.2002, M. Preussing & H. Thiel (!). SN: Ältere Angaben: Riehmer (1925); Schade (1965); Saalbach (1937); Uhlig (1987). Neufunde: M. Reimann (1997); Biedermann (2000); Baumann & Escher (2002); F. Müller (2004). RP, SL: Ziemlich selten: E. Sauer et al. (in litt.); Lauer (2005); Werner & Holz (1993). BW: Im Schwarzwald noch ziemlich verbreitet, sonst selten: Nebel & Philippi (2000). BY: Die meisten (meist ältere) Nachweise liegen aus dem Fichtelgebirge und dem Bayerischen Wald vor, sonst nur vereinzelt. Auch in den Alpen nur sehr zerstreut an kalkfreien Stellen. Literaturangaben: Familler (1911); F. Koppe (1975); F. & K. Koppe (1931); A. Huber (1998); Paul & v. Schoenau (1932); Höper (1996). – Unveröffentlichte Meldungen: B. Kaiser; E. Hertel; M. Reimann; H. Lauer; R. Lübenau (!). Geprüfte Belege: 5730/4 Steinbruch auf dem Hohen Stein W Gemünda, 03.05.2002 (!!); 6022/3 Steinmarsrück SO Weibersbrunn, Rand eines Forstweges, 12.04.1999, LM; 6035/1 Bayreuth, Waldstraße nach Theta, 380 m, 10.10.1924, Kaulfuss (!); 6036/2 leg. E. Hertel & W. Wurzel (!); 8532/4 Kämikopf N der Wettersteinwand, Raibler Sandstein, 1800 m, 20.09.1964, R. Lotto (!); 8337/4 Tälchen W Rotwand bei Spitzingsee, 1700 m, 09.09.1995 (!!); 8428/3 Wertacher Hörnle, 15.10.2004, M. Preussing (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Im ganzen Gebiet nachgewiesen, aber im Flach- und Hügelland selten und auch in höheren Gebirgslagen offenbar nirgends häufig. So hat beispielsweise Marstaller in seinen Untersuchungen zahlreicher Gebiete die Art nie genannt. Man findet sie am ehesten an Böschungen und Grabenrändern frisch ausgehobener, nicht gekalkter Waldwege in luftfeuchter Lage, wo sie im Sukzessionsverlauf meist rasch wieder verschwindet. Im norddeutschen Flachland verschollen: RL 0, in den übrigen Gebieten gefährdet: RL 3.