Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Drepanocladus capillifolius ist im Gebiet durch die lang austretende Blattrippe gut von allen anderen Vertretern der D. aduncus-Gruppe zu unterscheiden. Die Art wird bei ?arnowiec (2001) ausführlich beschrieben und abgebildet, sie kommt nur auf der nördlichen Hemisphäre vor. Hedenäs (2003) vereinigt sie mit dem südhemisphärischen D. longifolius (Mitt.) Par., und seiner Auffassung folgen Koperski et al. (2000) und F. Müller (2004). ?arnowiec (2001: 71) hält beide für getrennte Arten, wir folgen dem und bringen sie wieder unter ihrem alten Namen. In stehenden oder langsam fließenden, nährstoffreicheren Gewässern, meist in Seen, Teichen, Torfstichen, Entwässerungsgräben oder in Wasserlöchern in Ton- und Kiesgruben und Steinbrüchen. Die Art wächst sowohl untergetaucht als auch auf zeitweilig trocken fallenden Stellen und ist je nach Standort morphologisch äußerst vielgestaltig. Als Begleiter werden Drepanocladus aduncus und Calliergon giganteum genannt, doch liegen genauere ökologische oder soziologische Angaben aus dem Gebiet nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art befindet sich hier an ihrer südwestlichen Arealgrenze, vergl. ?arnowiec (2001). Nur im Norddeutschen Flachland, nach Süden vereinzelt bis an den Rand der Mittelgebirge: SH: N. Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973, mit guten Abbildungen Tafel 13); 1924/2 Aukrug, E. Walsemann (!). MV: Warnstorf (1906); 2136/1 Neukloster, Hahn in ?arnowiec (2001); 2432/2 SO vom Woezer See, 1991, E. Walsemann (!); 2230/2 Rotenhusen, ausgetrockneter Graben im Bruch am Wege nach Utecht, 28.05.1996, leg. E. Walsemann, det. LM (!). NE: F. Koppe (1964); Koperski (1984); 2817/4 Bremen-Nord, Werderland W Graben hinter der Hove, 18.10.1985, M. Koperski (!); 2729/1 alter Eisenbahnausstich an der Bahn bei Scharnebeck, 1968, E. Walsemann (!); 3029/4 Schwarzer Pfuhl bei Emern, E. Walsemann (!). STE: Loeske (1903); Zschacke (1905; 1912). BB: Warnstorf (1906); Osterwald (1910); ?arnowiec (2001). NW: 4514/3 Ziegelei Niedereimer, 12.10.1946, Pitz, vergl. F. Koppe (1977); Düll (1980). TH: Erst neuerdings von ?arnowiec (2001) bei Herbarrevisionen nachgewiesen: 4927/4 Moseberg bei Eisenach, 5027/2 Siebenborn W Eisenach; 5030/3 Gotha. SN: F. Müller (2004).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Über Bestandsgrößen in früheren Zeiten liegen keine gesicherten Angaben vor. Wie alle selteneren Wassermoose im Gebiet stark zurückgegangen, die Art muss gegenwärtig mindestens als wegen großer Seltenheit gefährdet eingestuft werden: RL R.