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Dicranum flexicaule Brid. |
Synonyme: Dicranum congestum Brid., Dicranum congestum var. flexicaule (Brid.) Bruch & Schimp., Dicranum fuscescens var. congestum (Brid.) Kindb., Dicranum fuscescens var. flexicaule (Brid.) Wilson |
Systematik: Dicranum Hedw. / |
Deutscher Name: Gebogenes Gabelzahnmoos
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Symbole
- Fragezeichen: Unsichere Bestimmung (cf.-Angabe)
- Kreis: Literatur- oder Geländeangabe
- Minus (-): Streichung einer bekannten Angabe
- Quadrat: Herbarbeleg
Zusätze
- Ausgefülltes Symbol: Zeitraum von 1980 bis heute (Aktuelle Angabe)
- Leeres Symbol: Zeitraum vor 1980 (Altangabe)
- Schrägstrich durch das Symbol: Ortsangabe ungenau (Geographische Unschärfe)
Farben
- Grün: Neufund für Deutschland oder für ein Bundesland
- Rot: Neue oder ergänzende Angaben seit dem Erscheinen des Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
- Schwarz: Angaben aus dem Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
Dicranum flexicaule Brid.
Bryol. Univ. 1: 421. 1826
Synonyme: Dicranum congestum Brid., Dicranum congestum var. flexicaule (Brid.) Bruch & Schimp., Dicranum fuscescens var. congestum (Brid.) Kindb., Dicranum fuscescens var. flexicaule (Brid.) Wilson
Systematik:
Equisetopsida
> Bryidae
> Rhabdoweisiaceae
> Dicranales
> Dicranaceae
> Dicranum
Deutscher Name: Gebogenes Gabelzahnmoos
Meinunger & Schröder (2007), Bd. 2: Nr. 387
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Rote Liste:
[ x ]
Deutschland 1996 |
Ba-Wü |
Bayern |
Thüringen
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & SCHRÖDER (2000)
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben, ausgerottet oder verschollen
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
R: Extrem selten
G: Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt
Bemerkungen
§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG bzw. § 18 ThürNatG besonders geschützt
§§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG streng geschützt
EU: Arten des Anhanges I der EG-Vogelschutzrichtlinie bzw. des Anhanges II der FFH-Richtlinie (s. Wenzel e. al. 2000)
EU!: Prioritäre Arten der FFH-Richtlinie
E: Endemit, d. h. endemische Art bzw. Sippe
oder Sippe, die außer in Thüringen nur in
wenigen weiteren Gebieten vorkommt
("subendemische Sippe")
T: Arten die innerhalb Deutschland nur (noch)
in Thüringen vorkommen
V: Verbreitungsschwerpunkt Thüringen (Arten
die innerhalb Deutschlands ihren deutlichen
Verbreitungsschwerpunkt in Thüringen
besitzen)
A: Arealrand (Arten, deren Arealrand
Thüringen berührt, bzw. die ein isoliertes
Teilareal ["Vorposten"] in Thüringen besitzen)
Abkürzungsverzeichnis zu LUDWIG et al. (1996)
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
G Gefährdung anzunehmen
R Extrem selten
V Zurückgehend
* Derzeit nicht als gefährdet angesehen
** Mit Sicherheit ungefährdet
D Daten mangelhaft
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & NUSS (1996)
Gebietseinteilung
Teil A: Alpen mit voralpinem Hügel- und Moorland
Teil B: Übriges Bayern
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben/verschollen
S: Extrem selten
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
G: Wahrscheinlich gefährdet
Zusatzkennzeichnung
/ In den Alpen nicht gefährdet
D: Besondere Verantwortung in Bezug auf das gesamte Bundesgebiet
E: Besondere Verantwortung in Bezug auf Europa
Abkürzungsverzeichnis zu SAUER & AHRENS (2006)
Gefährdungskategorien
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
R Extrem selten
G Gefährdung anzunehmen
V Zurückgehend, Art der Vorwarnliste
D Daten mangelhaft
* Nicht gefährdet
Regionen
BW Baden-Württemberg
Rh Oberrheingebiet
Od Odenwald mit Bergstraße
Sch Schwarzwald
Gäu Gäulandschaften
Keu Keuper-Lias-Neckarland (Keuperbergland)
BaH Baar-Hochrhein-Gebiet (inkl. Klettgau und Wutachgebiet)
Alb Schwäbische Alb
Av Alpenvorland
D Deutschland (LUDWIG et al. 1996)
Zusatzkennzeichnung
! Es besteht einen besondere Verantwortung des
Landes Baden-Württemberg für die Erhaltung
dieser Sippe
N Neophyt
N? Einstufung als Neophyt ist fraglich
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
Die Art ist Dicranum fuscescens nahe verwandt, meist etwas größer. Sie wurde früher oft nicht unterschieden, wird aber neuerdings von Nyholm (1986) und Hedenäs & Bisang (2004) wieder als eigenständige Art betrachtet. Auch Sauer in Nebel & Philippi (2000) gibt Hinweise zur Unterscheidung. Dicranum flexicaule hat im oberen Blattteil größere, dickwandigere und sehr verschieden gestaltete Laminazellen, bei D. fuscescens sind sie kleiner, dünnwandiger und wenigstens abschnittsweise regelmäßig quadratisch bis kurz rechteckig. Die Blattrippe ist bei D. flexicaule zur Spitze hin glatt oder mit einzelnen, relativ groben Zähnen besetzt, bei D. fuscescens ist sie dichter und feiner gezähnt, in guter Entwicklung gleicht der Rippenrücken einem Reibeisen. Die meisten Proben lassen sich nach diesen Merkmalen zweifelsfrei unterscheiden, es gibt allerdings Formen, die unsicher bleiben, diese werden in der Literatur als „Dicranum congestum“ bezeichnet. Die vorliegende Verbreitungskarte wurde ausschließlich nach überprüften Herbarproben gezeichnet, die in der Kombination alle für D. flexicaule charakteristischen Merkmale zeigten. Zweifelhafte Formen wurden weggelassen oder zu D. fuscescens gestellt. Die Art wächst, ebenso wie Dicranum fuscescens auf saurem Humus und stark zersetztem morschen Holz, stellt aber höhere Feuchtigkeitsansprüche und findet sich fast nur in höheren Lagen. Eine soziologische Aufnahme liegt von Marstaller (1997, als D. congestum) aus dem zentralen Thüringer Wald vor. Sie wächst hier in einem Leucobryo-Tetraphidetum in einer durch hohe und ausgeglichene Luftfeuchte ausgezeichneten „Dicranum congestum-Variante“ mit Cephalozia lunulifolia, C. catenulata, C. leucantha und Mylia anomala.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Die Art beschränkt sich weitgehend auf die Alpen und die Hochlagen einiger herzynischer Mittelgebirge, außerhalb dieser Gebiete ist sie bislang nur von einem Sonderstandort in Mittelfranken bekannt geworden. ST: 4129/4 Auf dem obersten Brockengipfel (Loeske, 1903, als Dicranum congestum). Belegmaterial lag uns nicht vor, wir nehmen die Art auf die Autorität von Loeske hin auf, der sie zutreffend beschreibt. TH: 5330/1 Gebrannter Stein N Zella-Mehlis, 16.06.2001, LM; 5330/1 Steinbruch an der Nordwestseite des Großen Beerberges, 01.09.1986, LM, habituell abweichende, orthophylle Form; 5532/2 Pechgraben 2 km O Steinheid, 03.06.2002, LM. BY: Nordbayern: 5835/1 Steinachklamm bei Wildenstein (!!); 5936/4 und 5937/3 mehrfach im hohen Fichtelgebirge (!!); Bayerischer Wald: Mehrfach in hohen Lagen, z. B. 6945/2 Gipfel des Großen Falkenstein (!!). Mittelfranken: 6633/1 Schwarzachschlucht bei Gsteinach, nordexponierter Burgsandsteinfelsen, 23.06.1999, leg. M. Reimann, det. LM (!). Alpen: Ziemlich verbreitet und häufiger als D. fuscescens. Neben zahlreichen eigenen Funden sahen wir Belege von R. Lübenau, R. Lotto und U. Beyerlein.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
In den Alpen und den Hochlagen des Bayerischen Waldes wohl ungefährdet. In den übrigen Gebieten sicher sehr selten und entsprechend gefährdet: RL R.
Die Zentralstelle Deutschland stellt seit 2009 kostenlos alle uns zur Verfügung stehenden Informationen über diese Organismen zur Verfügung. Ehrenamtlich kartierende Spezialisten stellen ihre Daten hier ein, um einen Überblick über das Vorkommen und die Verbreitung der Arten zu bekommen.
Gefördert vom Bayerischen Artenschutzzentrum am Bayerischen Landesamt für Umwelt werden derzeit notwendige Modifikationen der IT-Infrastruktur durchgeführt, so dass wir diesen Dienst in Zukunft wieder für alle kostenfrei darstellen können. Der Neustart ist geplant für Anfang 2023.
Ihr Moose-Deutschland-Team!