Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Diese Art ist aus der älteren Literatur unter der Bezeichnung Hypnum mammillatum (Brid.) Loeske bekannt. Sie wurde erst in neuerer Zeit wieder stärker beachtet und ist von ähnlichen Formen von H. cupressiforme vor allem durch den Kapseldeckel mit kurzer Warze sicher zu unterscheiden. Hypnum cupressiforme hat in allen Ausbildungsformen immer einen deutlich geschnäbelten Kapseldeckel, man benutze den Schlüssel von Sauer in Nebel & Philippi (2001). Lauer (2005: 1152): „Die weitaus meisten fruchtenden Pflanzen wurden in den unteren Bereichen der luftfeuchten Täler aufgenommen, an absonnigen Hängen weit über dem Talgrund findet man seltener Sporogone.“ Kalkmeidende, jedoch etwas basenliebende, bleich- bis bräunlichgrüne, kleine bis mittelgroße Pflanzen, gewöhnlich in dichten, dem Substrat eng anliegenden Decken. Hauptverbreitung in humiden Buchenwäldern, hier vor allem an senkrechten Stämmen, aber auch auf Totholz und Silikatfelsen. Kennzeichnende Art der Dicranetalia scoparii, auch im Grimmietum hartmanii und Ulotion bruchii. Begleiter sind: Hypnum cupressiforme, Dicranum scoparium, D. montanum, D. fulvum, Metzgeria furcata, Paraleucobryum longifolium, Isothecium myosuroides, Grimmia hartmanii, Pohlia nutans, Mnium hornum, Plagiothecium laetum und Tetraphis pellucida. Im Westen des Gebietes mit Microlejeunea ulicina, Metzgeria temperata, Frullania fragilifolia. Ökologischsoziologische Hinweise: Nebel & Philippi (2001); Marstaller (2001); Caspari (2004); Lauer (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Karte ist in vielen Gebieten noch unvollständig. Die Art wurde bisher viel zu wenig beachtet, Sporogone sind im Winterhalbjahr ausgebildet, und nur in dieser Jahreszeit ist sie im Gelände sicher zu erkennen. Die Art kommt zwar von der Küste bis in die Bergwälder der Alpen vor, ist aber keineswegs im Gebiet gleichmäßig verbreitet. Ziemlich häufig ist sie in niederschlagsreicheren Gebieten im Norden und Westen. In Mitteldeutschland und Nordbayern findet sie sich nur zerstreut, vor allem in Mittelgebirgslagen. In den Trockengebieten nach Osten zu wird sie selten oder fehlt streckenweise ganz. Aus Sachsen-Anhalt und dem Südteil von Brandenburg liegen bisher keine gesicherten Angaben vor. In Sachsen ist sie nach F. Müller (2004) selten.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in den Hauptverbreitungsgebieten im Norden und Westen findet sich die Art in größeren Beständen und ist ungefährdet. In Mitteldeutschland und in Bayern ist sie nur noch zerstreut, doch scheint auch hier eine stärkere Gefährdung nicht vorzuliegen. Im Osten muss die Verbreitung erst noch genau ermittelt werden, hier könnte eine lokale Schutzbedürftigkeit bestehen.