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Grimmia torquata Hook. ex Drumm. |
Synonyme: Dryptodon torquatus (Drumm.) Brid. |
Systematik: Grimmia Hedw. / |
Deutscher Name: Dreh-Kissenmoos
Informationen zu den Fundstellen
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Symbole
- Fragezeichen: Unsichere Bestimmung (cf.-Angabe)
- Kreis: Literatur- oder Geländeangabe
- Minus (-): Streichung einer bekannten Angabe
- Quadrat: Herbarbeleg
Zusätze
- Ausgefülltes Symbol: Zeitraum von 1980 bis heute (Aktuelle Angabe)
- Leeres Symbol: Zeitraum vor 1980 (Altangabe)
- Schrägstrich durch das Symbol: Ortsangabe ungenau (Geographische Unschärfe)
Farben
- Grün: Neufund für Deutschland oder für ein Bundesland
- Rot: Neue oder ergänzende Angaben seit dem Erscheinen des Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
- Schwarz: Angaben aus dem Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
Grimmia torquata Hook. ex Drumm.
Musci Scot. 2: n° 28. 1825
Synonyme: Dryptodon torquatus (Drumm.) Brid.
Systematik:
Equisetopsida
> Bryidae
> Seligeriaceae
> Grimmiales
> Grimmiaceae
> Grimmia
Deutscher Name: Dreh-Kissenmoos
Meinunger & Schröder (2007), Bd. 2: Nr. 666
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Rote Liste:
[ x ]
Deutschland 1996 |
Ba-Wü |
Bayern |
Thüringen
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & SCHRÖDER (2000)
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben, ausgerottet oder verschollen
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
R: Extrem selten
G: Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt
Bemerkungen
§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG bzw. § 18 ThürNatG besonders geschützt
§§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG streng geschützt
EU: Arten des Anhanges I der EG-Vogelschutzrichtlinie bzw. des Anhanges II der FFH-Richtlinie (s. Wenzel e. al. 2000)
EU!: Prioritäre Arten der FFH-Richtlinie
E: Endemit, d. h. endemische Art bzw. Sippe
oder Sippe, die außer in Thüringen nur in
wenigen weiteren Gebieten vorkommt
("subendemische Sippe")
T: Arten die innerhalb Deutschland nur (noch)
in Thüringen vorkommen
V: Verbreitungsschwerpunkt Thüringen (Arten
die innerhalb Deutschlands ihren deutlichen
Verbreitungsschwerpunkt in Thüringen
besitzen)
A: Arealrand (Arten, deren Arealrand
Thüringen berührt, bzw. die ein isoliertes
Teilareal ["Vorposten"] in Thüringen besitzen)
Abkürzungsverzeichnis zu LUDWIG et al. (1996)
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
G Gefährdung anzunehmen
R Extrem selten
V Zurückgehend
* Derzeit nicht als gefährdet angesehen
** Mit Sicherheit ungefährdet
D Daten mangelhaft
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & NUSS (1996)
Gebietseinteilung
Teil A: Alpen mit voralpinem Hügel- und Moorland
Teil B: Übriges Bayern
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben/verschollen
S: Extrem selten
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
G: Wahrscheinlich gefährdet
Zusatzkennzeichnung
/ In den Alpen nicht gefährdet
D: Besondere Verantwortung in Bezug auf das gesamte Bundesgebiet
E: Besondere Verantwortung in Bezug auf Europa
Abkürzungsverzeichnis zu SAUER & AHRENS (2006)
Gefährdungskategorien
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
R Extrem selten
G Gefährdung anzunehmen
V Zurückgehend, Art der Vorwarnliste
D Daten mangelhaft
* Nicht gefährdet
Regionen
BW Baden-Württemberg
Rh Oberrheingebiet
Od Odenwald mit Bergstraße
Sch Schwarzwald
Gäu Gäulandschaften
Keu Keuper-Lias-Neckarland (Keuperbergland)
BaH Baar-Hochrhein-Gebiet (inkl. Klettgau und Wutachgebiet)
Alb Schwäbische Alb
Av Alpenvorland
D Deutschland (LUDWIG et al. 1996)
Zusatzkennzeichnung
! Es besteht einen besondere Verantwortung des
Landes Baden-Württemberg für die Erhaltung
dieser Sippe
N Neophyt
N? Einstufung als Neophyt ist fraglich
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
Gelbgrüne, an älteren Teilen braungrüne, weiche, leicht zerfallende Polster. An halbschattigen bis schattigen, zeitweise überrieselten, basenhaltigen Silikatgesteinen. Die Art wächst oft in reinen Beständen oder in Gesellschaft von Amphidium mougeotii. Caspari (2004) beschreibt ein Amphidietum mougeotii grimmietosum torquatae, das dem azidophytischen Flügel des Amphidietum angehört.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Sehr seltene Reliktart an neutralen, sickerfeuchten, beschatteten Silikatfelsen der Mittelgebirge: ST: 4231/4 (oder 4232/3?) Felsen im Bodegebirge, Hampe (1873); Loeske (1903), seither unbestätigt. HE: 5525/3 Steile Basaltwand am Gipfel des Beilsteins mit Amphidium mougeotii, Cynodontium und Racomitrien, am 18.07.1903 von Grebe entdeckt, Grimme (1936), am 16.11.2003 von K. Offner wiederbestätigt (!!). TH: An zwei Stellen im Thüringer Wald, Meinunger (1992), jetzt verschollen: 5229/221, von uns und C. Schmidt mehrfach vergeblich gesucht; 5230/321 am Triefstein wurde jetzt mitten durch den Fels ein neuer Wasserstollen getrieben und dieses einmalige Gebiet weitgehend verändert und zerstört. Ein besonders krasses Beispiel gedankenloser Ignoranz gegenüber den Belangen des Artenschutzes. Diese Anlage hätte ohne Einbuße ihrer Funktionsfähigkeit und ohne Mehrkosten in einiger Entfernung errichtet werden können, wo sie keinen Schaden angerichtet hätte. RP: 5903/1 feuchter Tonschieferfels im Irsental bei Daleiden, von S. Woike entdeckt, Düll (1994; 2000); an wenigen Stellen im Nahebergland und am Donnersberg von H. Lauer und S. Caspari entdeckt, Zusammenstellung der Funde Caspari (2004); Lauer (2005). BW: An mehreren Stellen im Südschwarzwald: Nebel & Philippi (2000); M. Reimann (2001); M. Preussing, M. Lüth und M. Sauer (in litt.). BY: Nur an wenigen Stellen im Bayerischen Wald: Familler (1911); Düll (1994); 6844/4 Arberseewand, Futschig (FR !); 6944/2 Arberseewand und 6945/2 Höllbachgespreng, M. Reimann (2005).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
Echte Reliktart, die niemals Sekundärstandorte besiedelt, meist sind die Vorkommen klein, nur Caspari (2004) berichtet über einige große Bestände. Die Art ist wegen großer Seltenheit und ihrer Reliktnatur gefährdet: RL R. Aus Sicht des Gesamtgebietes erscheint uns die Einstufung für BW, RL 3, Nebel & Philippi (2000), als zu optimistisch. Um weitere Vorfälle wie am Triefsteinfels im Thüringer Wald zu verhindern, sollten alle Vorkommen als Schutzgebiete gesichert werden.
Die Zentralstelle Deutschland stellt seit 2009 kostenlos alle uns zur Verfügung stehenden Informationen über diese Organismen zur Verfügung. Ehrenamtlich kartierende Spezialisten stellen ihre Daten hier ein, um einen Überblick über das Vorkommen und die Verbreitung der Arten zu bekommen.
Gefördert vom Bayerischen Artenschutzzentrum am Bayerischen Landesamt für Umwelt werden derzeit notwendige Modifikationen der IT-Infrastruktur durchgeführt, so dass wir diesen Dienst in Zukunft wieder für alle kostenfrei darstellen können. Der Neustart ist geplant für Anfang 2023.
Ihr Moose-Deutschland-Team!