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Sphagnum magellanicum Brid. |
Synonyme: Sphagnum medium Limpr. |
Systematik: Sphagnum L. / |
Deutscher Name: Mittleres Torfmoos, Magellans Torfmoos
Informationen zu den Fundstellen
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Symbole
- Fragezeichen: Unsichere Bestimmung (cf.-Angabe)
- Kreis: Literatur- oder Geländeangabe
- Minus (-): Streichung einer bekannten Angabe
- Quadrat: Herbarbeleg
Zusätze
- Ausgefülltes Symbol: Zeitraum von 1980 bis heute (Aktuelle Angabe)
- Leeres Symbol: Zeitraum vor 1980 (Altangabe)
- Schrägstrich durch das Symbol: Ortsangabe ungenau (Geographische Unschärfe)
Farben
- Grün: Neufund für Deutschland oder für ein Bundesland
- Rot: Neue oder ergänzende Angaben seit dem Erscheinen des Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
- Schwarz: Angaben aus dem Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
Sphagnum magellanicum Brid.
Muscol. Recent. 2(1): 24. 1798
Synonyme: Sphagnum medium Limpr.
Systematik:
Equisetopsida
> Bryidae
> Sphagnaceae
> Sphagnales
> Sphagnaceae
> Sphagnum
Deutscher Name: Mittleres Torfmoos, Magellans Torfmoos
Meinunger & Schröder (2007), Bd. 1: Nr. 286
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Rote Listen:
- 2017 alpin BY: /
- Deutschland: 3
- 2017 kont BY: 3
- FFH: V
[ x ]
Deutschland 1996 |
Ba-Wü |
Bayern |
Thüringen
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & SCHRÖDER (2000)
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben, ausgerottet oder verschollen
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
R: Extrem selten
G: Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt
Bemerkungen
§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG bzw. § 18 ThürNatG besonders geschützt
§§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG streng geschützt
EU: Arten des Anhanges I der EG-Vogelschutzrichtlinie bzw. des Anhanges II der FFH-Richtlinie (s. Wenzel e. al. 2000)
EU!: Prioritäre Arten der FFH-Richtlinie
E: Endemit, d. h. endemische Art bzw. Sippe
oder Sippe, die außer in Thüringen nur in
wenigen weiteren Gebieten vorkommt
("subendemische Sippe")
T: Arten die innerhalb Deutschland nur (noch)
in Thüringen vorkommen
V: Verbreitungsschwerpunkt Thüringen (Arten
die innerhalb Deutschlands ihren deutlichen
Verbreitungsschwerpunkt in Thüringen
besitzen)
A: Arealrand (Arten, deren Arealrand
Thüringen berührt, bzw. die ein isoliertes
Teilareal ["Vorposten"] in Thüringen besitzen)
Abkürzungsverzeichnis zu LUDWIG et al. (1996)
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
G Gefährdung anzunehmen
R Extrem selten
V Zurückgehend
* Derzeit nicht als gefährdet angesehen
** Mit Sicherheit ungefährdet
D Daten mangelhaft
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & NUSS (1996)
Gebietseinteilung
Teil A: Alpen mit voralpinem Hügel- und Moorland
Teil B: Übriges Bayern
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben/verschollen
S: Extrem selten
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
G: Wahrscheinlich gefährdet
Zusatzkennzeichnung
/ In den Alpen nicht gefährdet
D: Besondere Verantwortung in Bezug auf das gesamte Bundesgebiet
E: Besondere Verantwortung in Bezug auf Europa
Abkürzungsverzeichnis zu SAUER & AHRENS (2006)
Gefährdungskategorien
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
R Extrem selten
G Gefährdung anzunehmen
V Zurückgehend, Art der Vorwarnliste
D Daten mangelhaft
* Nicht gefährdet
Regionen
BW Baden-Württemberg
Rh Oberrheingebiet
Od Odenwald mit Bergstraße
Sch Schwarzwald
Gäu Gäulandschaften
Keu Keuper-Lias-Neckarland (Keuperbergland)
BaH Baar-Hochrhein-Gebiet (inkl. Klettgau und Wutachgebiet)
Alb Schwäbische Alb
Av Alpenvorland
D Deutschland (LUDWIG et al. 1996)
Zusatzkennzeichnung
! Es besteht einen besondere Verantwortung des
Landes Baden-Württemberg für die Erhaltung
dieser Sippe
N Neophyt
N? Einstufung als Neophyt ist fraglich
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
Mittelgroße bis kräftige, meist weinrot überlaufene Pflanzen, nur Schattenformen sind reingrün. Charakterart ombotropher Hochmoore, außerdem in stark sauren Quell- und Niedermooren und Moorwäldern. Begleiter sind: Sphagnum russowii, S. rubellum, S fuscum, S. capillifolium, S. papillosum, S. tenellum, Aulacomnium palustre. Soziologisch-ökologische Angaben: Kl. Müller (1965); Caspari (1994); U. Jensen (1987); Jeschke & Paulson (2002); Waesch (2000); Mohr (2002); Hölzer in Nebel & Philippi (2005). Sphagnum magellanicum ist in seinen Hauptverbreitungsgebieten trotz riesiger Flächen- und Biomassenverluste noch gut vertreten und nur wenig gefährdet: RL 3. In den übrigen Gebieten kommt die Art nur an wenigen Sonderstandorten vor und hat langfristig nur in Schutzgebieten eine sichere Überlebenschance: RL 2.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Die Karte zeigt die Verbreitung von Hochmoorstandorten im Gebiet: Norddeutschland: In allen noch halbwegs intakten Moorgebieten bis heute. Mittel- und Süddeutschland: Regelmäßig in niederschlagsreichen Kammlagen der höheren Mittelgebirge: Harz: U. Jensen (1987); Eifel: Düll (1980; 1995); Hunsrück: Caspari (1994); Hohe Rhön: Reimers (1924); S. Reimann et al. (1985); Thüringer Wald: Jeschke & Paulson (2002); Erzgebirge: F. Müller (2004); Schwarzwald: Hölzer in Nebel & Philippi (2005); Fichtelgebirge und Bayerischer Wald: Mohr (2002). Außerhalb der Gebirge besonders in Sandsteingebieten und an einigen Sonderstandorten, z. B. im Süderbergland: Sonnenburg & Rauch (2003); Solling: Waesch (2000); Südthüringen: Hofmann (1964). Alpen: In den Moorgebieten am Alpenrand bis heute verbreitet und häufig.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
Hochmoore werden seit Jahrhunderten vom Menschen zur Torfgewinnung abgebaut, entwässert und abgetorfte Flächen in andere Nutzungsformen überführt. In früheren Zeiten primitiver technischer Möglichkeiten waren diese Eingriffe begrenzt und konnten den Artbestand solcher Gebiete nicht ernsthaft gefährden, aufgelassene Torfstiche und extensive Nutzung gewonnenen Landes führten teilweise sogar zu einer Steigerung der Artenvielfalt. Die technischen Möglichkeiten der Neuzeit führten besonders in Norddeutschland zu einer Ausplünderung der Torfmoore und die völlige Veränderung riesiger Landstriche in einem früher nie gekannten Umfang. Das Ende dieser Entwicklung ist infolge „Erschöpfung der Ressourcen“ für die nähere Zukunft absehbar. Gleichzeitig damit erfolgte ein drastischer Rückgang der Moorflora, viele einst häufige Arten standen oder stehen vor dem Aussterben. Erst in jüngster Zeit ist man dabei, durch vermehrte Ausweisung von Naturschutzgebieten und Regenerationsversuche in abgebauten Moorgebieten diesen Artenschwund wenigstens in kleinen Teilbereichen aufzuhalten. Gelingt es in der Zukunft, dieses Netz von Schutzgebieten zu erhalten und auszubauen, dann erscheint die Erhaltung der meisten Hochmoorarten vorerst gesichert.
Die Zentralstelle Deutschland stellt seit 2009 kostenlos alle uns zur Verfügung stehenden Informationen über diese Organismen zur Verfügung. Ehrenamtlich kartierende Spezialisten stellen ihre Daten hier ein, um einen Überblick über das Vorkommen und die Verbreitung der Arten zu bekommen.
Gefördert vom Bayerischen Artenschutzzentrum am Bayerischen Landesamt für Umwelt werden derzeit notwendige Modifikationen der IT-Infrastruktur durchgeführt, so dass wir diesen Dienst in Zukunft wieder für alle kostenfrei darstellen können. Der Neustart ist geplant für Anfang 2023.
Ihr Moose-Deutschland-Team!