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Sphagnum imbricatum agg. |
Systematik: Sphagnum L. / |
Deutscher Name: Sammel Kamm-Torfmoos
Informationen zu den Fundstellen
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Symbole
- Fragezeichen: Unsichere Bestimmung (cf.-Angabe)
- Kreis: Literatur- oder Geländeangabe
- Minus (-): Streichung einer bekannten Angabe
- Quadrat: Herbarbeleg
Zusätze
- Ausgefülltes Symbol: Zeitraum von 1980 bis heute (Aktuelle Angabe)
- Leeres Symbol: Zeitraum vor 1980 (Altangabe)
- Schrägstrich durch das Symbol: Ortsangabe ungenau (Geographische Unschärfe)
Farben
- Grün: Neufund für Deutschland oder für ein Bundesland
- Rot: Neue oder ergänzende Angaben seit dem Erscheinen des Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
- Schwarz: Angaben aus dem Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
Sphagnum imbricatum agg.
Sammelkarte aus den Arten:
- Sphagnum affine Renauld & Cardot
- Sphagnum austinii Sull.
- Sphagnum imbricatum agg.
Rev. Bryol. 12: 44. 1885
Musci Appalach. 2: [Schedae 3]. 1870
Systematik:
Equisetopsida
> Bryidae
> Sphagnaceae
> Sphagnales
> Sphagnaceae
> Sphagnum
Deutscher Name: Sammel Kamm-Torfmoos
Meinunger & Schröder (2007), Bd. 1: Nr. 282
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
Die Art ist im Astblattquerschnitt durch die gleichseitigdreieckigen Chlorozyten meist gut zu erkennen. Sie wird von Flatberg in fünf Taxa zerlegt, von denen subsp. affine und subsp. austinii auch bei uns vorkommen und bei Dierssen (1996) verschlüsselt werden. Bei Ludwig et al. (1996) und Koperski et al. (2000) werden beide sogar auf Artniveau geführt: Sphagnum affine Renauld & Cardot: In sauermesotrophen Niedermooren, im Gelände zierlichen Formen von S. papillosum und S. palustre ähnlich.Sphagnum austinii Sull: Nur in Hochmooren, hier bultbildend. Bislang haben nur wenige neuere Bearbeiter die beiden unterschieden, um ein genaues Bild ihrer Verbreitung zu erhalten, wären vor allem umfangreiche Herbarstudien notwendig. Wir fassen in vorliegender Karte alle diese Formen zusammen. Bleich- bis gelblichgrüne, teilweise auch gebräunte, dichte oder lockere Pflanzen. In Hochmooren nach Dierssen (1996) Kennart des Erico-Sphagnetum. Für basenarme, trockenere Zwischenmoore (subsp. affine) gibt M. Baumann (2000) als Begleiter Nardus stricta, Agrostis canina, Potentilla erecta und Sphagnum russowii an.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Gehört zu den seltenen Torfmoosen, ist aber im gesamten Gebiet nachgewiesen. Als Hauptverbreitungsgebiete zeichnen sich heute die Lausitz, das Erzgebirge und die nördliche Oberpfalz ab: SH: „In oligotrophen Mooren, ... jetzt sehr selten ... In früheren Jahrhunderten muß die Art in den Hochmooren in Massenvegetation vorhanden gewesen sein, weil sie im weißen Torf 10–15 cm mächtige Schichten bildet“: N. Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973); Kl. Müller (1965); Siemsen et al. (2000); 1728/4 Lebrader Weiher, 01.08.1989, R. Lübenau (!). MV: Hahn (1917); Klemm (1983 !); Berg (1989). NE: F. Koppe (1964); Eckstein & Homm (1992); Kl. Müller (1965); M. Koperski (in litt.). STE: 4342/1 Grenzgraben bei Moschwig, var. affine, Fuess (1937). BB: Warnstorf (1903); Reimers (1957); Fröhlich (1969); Otte (2002 !). NB: 4229/1 Offenes Hangmoor am Osthang des Bruchberges, 850 m, subsp. affine und subsp. austinii, zuerst 1998 von M. Weckesser gefunden, später 20.10.2001, M. Koperski (in litt.). NW: F. Koppe (1977); Düll (1980); Wächter (1996); Raskin (1996); Schmidt & Heinrichs (1999); 5303/4 P. Tautz (!). HE: Grimme (1936); Futschig & Kellner (1965); Futschig in Meinunger (1992); 4624/3 Ingelheimbachtal, 1999, A. Paul (!). TH: Meinunger (1992); Rettig (1988); 5532/2 Quellwiese S Steinheid, 24.05.2000 (!!). SN: Im Erzgebirge und in der Lausitz noch zerstreut: M. Baumann (2000); F. Müller (2004). RP, SL: Caspari (1994); Lauer (2005). BW: Zusammenfassende Darstellung: Hölzer in Nebel & Philippi (2005). BY: Nordbayern: Familler (1911); Paul (1929; 1943); Röll (1926); B. Kaiser (2001); A. Huber (1998); 6036/2 Moore am Hannersbach, 750 m, 16.06.2005, W. Wurzel (!); 6236/1 Fußweiher bei Penzenreuth, 12/2003; Hertel & Gerstberger (!); 6945/3 NSG Stockauwiesen W Zwiesel, 12.08.2001, R. Krisai (!); U. Teuber (in litt.). Südbayern: Familler (1911); 7643/2 C. Stein (in litt.); Paul (1943); R. Krisai (in litt.).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
Die ehemals großen Vorkommen in den Mooren im Nordwesten sind schon lange nahezu restlos vernichtet. Ihr Hauptverbreitungsgebiet hat die Art heute in der subsp. affine im östlichen Mitteldeutschland, vom Fichtelgebirge durch das Erzgebirge bis zur Lausitz. Auch hier ist sie durch weiter fortschreitende Veränderungen in den Moorgebieten überall sehr stark gefährdet: RL 2. In allen anderen Gebieten kommt die Art nur noch punktuell vor, wo sie sich meist nur noch in Schutzgebieten zu erhalten vermag. Hier ist sie teils wegen großer Seltenheit gefährdet, etwa in NW, RP und BW, RL R, teils vom Aussterben bedroht, so im gesamten norddeutschen Flachland: RL 1.
Die Zentralstelle Deutschland stellt seit 2009 kostenlos alle uns zur Verfügung stehenden Informationen über diese Organismen zur Verfügung. Ehrenamtlich kartierende Spezialisten stellen ihre Daten hier ein, um einen Überblick über das Vorkommen und die Verbreitung der Arten zu bekommen.
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